Hilfe..ich bin irgendwie verkehrt..😵
Hallo Bananabelle,
ich habe in Deinen Beiträgen einiges gesehen, was ich konkret aufgreifen wollen würde, aber das kriege ich heute Abend nicht mehr hin so detailliert. Du schriebst, dass mit Medikinet 2 mal Medikationsversuche unternommen wurden in der Kindheit, aber aufgrund von Nebenwirkungen wieder abgesetzt wurde. Was mich interessiert ist, kannst Du dich erinnern, ob die Medikation denn auch positive Effekte zeigte?
Natürlich sollte man bei Medikamenten generell immer abwägen, allerdings können Medikamente auch Leiden lindern und die Lebensqualität verbessern. Ob eine medikamentöse Therapie Sinn macht, muss man immer individuell schauen. GGf kommt es auf einen weiteren Versuch an. Du bist inzwischen älter und es kann sein, dass Dein Körper anders reagieren würde als früher bzw du es anders wahrnimmst, ggf wäre ja auch ein anderes Präparat anzudenken, wenn du es auf einen Versuch ankommen lassen wollen würdest.
Es ist oftmals auch so, dass eine Psychotherapie ( Verhaltenstherapie) erst richtig laufen kann, wenn eine medikamentöse Therapie ebenfalls läuft. Das sollte man nicht generalisieren, aber ich kann es Dir aus eigener Erfahrung sagen- Verhaltenstherapie macht unbedingt Sinn bei ADHS, aber macht teilweise nur halb soviel Sinn ohne medikamentöse Therapie. Wie gesagt, das ist immer individuell, wäre aber evtl ein Ansatz für Dich.
Warum hat Deine Therapeutin die Therapie beendet bzw dir das geraten? Hast du zur Zeit Anspruch auf eine Therapie, ich weiss jetzt nicht mehr, was du geschrieben hattest, wie oft und wienlange Deine letzte Therapie war/ verlängert wurde....
Dich einer SHG anzuschließen wäre ein sehr guter Schritt, den wir Dir hier alle ans Herz legen. Gleichgesinnte treffen und sich austauschen ist sehr viel wert und kann ein großer Pfeiler in der Therapie sein. Dort kannst Du meistens auch Tipps zu Psychiatern und Therapeuten bekommen. Dass man dort nicht als ADHSsler erst genommen werden würde, wäre ein No-go für eine SHG, ich glaube nicht, dass das geschehen würde, ich denke, da kannst du unbesorgt sein! Die Symptome einer ADHS sind sehr vielfältig und nicht bei jedem gleich. Deswegen wäre es Schwachsinn, wenn jemand so etwas behaupten würde. Im Gegenteil. Bei mir war es so, dass ich die Gruppe anfangs wegen meines Sohnes besuchte habe, aber schon meine eigene ADHS als Verdacht im Raum stand. Die Gruppe hat mir Mut gemacht und mich mit begleitet auf dem Weg. Keiner hat mich schief angesehen, weil ich anfangs "nur" den Verdacht hatte. Die Diagnose folgte später, ich wurde aber auch vorher stets erst genommen.
Bezüglich des Punktes, dass andere Dir Deine ADHS nicht "anmerken"... Wir sind erwaschsen und haben schon einiges gelernt,ZB in vielen Bereichen "angepasst" sein zu müssen. ZB im Job. Hinzu kommt, dass ein ADHSler sehr wohl in der Lage ist, sich auf etwas zu konzentrieren, wenn es ihn interessiert! (Hyperfokus)
Zu weiteren Punkten später mehr!
Willkommen auch von mir hier im Forum!
Lg Laura
#12
Hallo Laura,
vielen Dank für deine Antwort. Ich habe jetzt echt erst mal nochmal über meine Experimente mit Medikamenten nachdenken.
Ich war sortierter und konzentrierter glaube ich. Gleichzeitig aber auch irgendwie schwermütiger und ich hatte wenig Appetit.
Besonders meine Mutter merkte große positive Wirkungen, wenn sie mit mir Hausaufgaben gemacht hat oder ich mich sonst konzentrieren musste.
Naja bei großer Belastung merke ich, dass ich momentan sehr unruhig, unsortiert und manchmal auch überfordert mit vielen Reizen bin. Ich steige dann manchmal in den falschen Bus, finde mein Handy im Kühlschrank, bin sehr angespannt und frustriert über meine eigene Ineffizienz. In der Arbeit kann ich mich zum Glück gut zusammen reißen, da ich frei entscheiden kann, wie und wann ích meine Arbeit mache und schnelles und spontanes Reagieren im Jugendamt eh an der Tagesordnung sind. Ich bin aber dann eben nach der Arbeit schon oft sehr "überbeansprucht" und merke, dass ich dann meine ADHS Symptome extrem stark merke.
Ich habe jetzt beschlossen, am Montag einfach mal in einer ADHS-Sprechstunde anzurufen und mich beraten zu lassen. Vielleicht gibt es ja tatsächlich ein Medikament, dass besser zu mir passt oder das Gleiche wirkt mittlerweile anders auf meinen Körper. Ihr habt natürlich schon recht: ein neuer Versuch könnte mir helfen.
Zusätzlich weiß ich natürlich, dass man selbst auf seine Situation sehr viel Einfluss hat und man durch Verhaltenstherapie und Strategien für den Alltag viel verändern kann. Das möchte ich auch, deshalb wünsche ich mir auch wirklich einen guten Austausch mit anderen, die vielleicht schon gute Strategien für sich gefunden haben. Ich habe nur immer große Hemmungen in bereits bestehenden Gruppen als " Neue" zu gehen. Vermutlich habe ich es deshalb bis jetzt vor mir hergeschoben...das werde ich in der nächsten Zeit nachholen. Kennt zufällig jemand eine gute Gruppe in (Ort gelöscht)?
Meine Therapie hatte ich ca. 3,5 Jahre. Ich habe in der Zeit sehr viel für meine Lebensqualität tun können. Meine Therapeutin war mir dabei eine sehr große Hilfe. Nach meinem Abschluss und vor meinem Start in das Arbeitsleben beendete sie die Therapie für mich unerwartet. Sie meinte, dass ich stabil sei und es gut ohne Therapie schaffen würde. Ich könnte aber jederzeit wieder kommen, wenn ich mich doch überfordert fühle oder meine Grenzen eben wieder nicht einhalten kann und in meine alten Muster zurückfalle. Ich neige dazu mich ständig "überzureflektieren". Meine Therapeutin sagte, dass es gut sein könnte, dass in dem Moment die Therapie das unterstützt und weniger hilft. Ich kann gut verstehen, was sie damit gemeint hat. Aber jetzt muss ich eben quasi abschätzen, ob ich es schaffe oder eben nicht. Das ist echt eine schwierige Aufgabe für mich :D
LG und schönen Sonntag!
Hi Bananabelle,
habe deinen Wohnort mal gelöscht, damit du auch wirklich anonym bleibst. Soweit ich es überblicke kommen wir aus anderen Ecken Deutschlands.
Schau mal hier nach einer örtlich passenden SHG für dich:
http://www.adhs-deutschland.de/Home/Unse...lfegruppen.aspx
Erst wenn du selbst dort warst weißt du, ob es passt. Das dich dort keiner ernst nehmen wird glaube ich nicht.
LG JaNi
Hallo Bananabelle,
man muss erstmal einen Einstieg finden, dann ergeben sich andere Dinge manchmal automatisch bzw fallen einem leichter. Du kannst eine SHG besuchen und parallel nach passenden Therapiemöglichkeiten suchen, du musst nicht das eine oder andere zuerst tun. Du brauchst keine Angst zu haben, dass Du in einer SHG nicht mit Deinen Problemen ernst genommen wirst. Klar, wenn man neu in eine Gruppe kommt, ist man erstmal unsicher, aber es wird Dir sicher helfen, mit anderen Betroffenen zu sprechen. Man fühlt sich einfach nicht mehr so alleine mit seinen Problemen. Suche Dir mal eine Gruppe heraus in Deiner Nähe und nimm Kontakt auf.
Mit der ADHS Sprechstunde ist ebenfalls eine gute Idee. Bleib dran an Deinen Vorhaben. Es kann nur besser werden!
LG Laura
Ich gebe Laura da recht. Ich bin wegen meinen Zwergi zur SHG. Das ist wahrscheinlich leichter als wenn es einen selber betrifft. Ich bin da aber mit offenen Armen und Ohren empfangen worden. Obwohl Zwergi damals noch keine gesicherte Diagnose hatte, wurden wir ernst genommen und es hat mir sehr geholfen.
Versuche es, ich wünsche dir genauso positive Erfahrungen wie ich es in der SHG hatte.
Liebe Grüße
Andrea
#16
Zitat von Bananabelle im Beitrag #16
Ich habe mir eine SHG ausgesucht und warte nun auf den ersten Termin.
Super!
Ein Abend in der Selbsthilfegruppe beginnt häufig mit einer Vorstellungsrunde. Was man da wissen will, ist dein Name, gerne auch dein Alter, Ausbildung, Beruf, wann bei dir eine ADHS diagnostiziert wurde und was dich herführt. Packe das in wenige kurze Sätze. Nimm dir was zum Schreiben mit und schreibe dir auf, was du bei der Vorstellung sagen willst. Schreibe dir auch deine wichtigsten Fragen auf. Das gibt dir Sicherheit.
Es ist völlig wurscht, was du in der Vorstellungsrunde sagst. Sie dient nur dazu, dass jeder mal seinen Namen sagt, damit sich die Teilnehmer mit Namen ansprechen können. Wer etwas wissen will, fragt nach. Wie der Abend weiterhin abläuft, ist in jeder Selbsthilfegruppe individuell. Ich bin aber sicher, dass dir der Abend gefallen wird. Schreib uns doch, wie es war.
Hallo Bananabelle,
Zitat von Bananabelle im Beitrag #16
Ich verfolge auch nach wie vor den Plan, mich bezüglich medikamentöser Behandlung beraten zu lassen!
Das finde ich eine gute Idee. Das Wesentliche hierfür ist, dass Du einen guten Arzt/Arztin findest. Weiter oben hat ja schon jemand gesagt, dass es eine gute Idee ist, dies in der SHG zu erfragen. Ich drücke die Daumen für den ersten Termin.
Ur@
Hallo!
Kann ich verstehen, dass du vor der SHG nervös bist, war ich vor meinem ersten Besuch auch, aber keine Sorge, niemand wird gefressen;-)
Natürlich: du kennst niemanden, es geht um dein ganz persönliches Problem, du erwartest Hilfe bei Deinen Fragen, die kannst du nur bekommen, wenn du fremden Leuten sehr persönlichen Dinge von Dir erzählst: damals in meiner SHG gab es immer den Hinweis auf Vertraulichkeit!!
Und: alle anderen haben ja ds gleiche<!! Die kennen auch die Nervosität vorm ersten Mal, ....
Es lohnt sich wirklich, über den eigenen Schatten zu springen und in einer SHG Unterstützung zu suchen: ich habe nette Leute kennengelernt und viele Infos bekommen.
Berichte uns über deine Erfahrungen!!
Grüße FaVe
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