Gut in der Schule und trotzdem ADHS?

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19.08.2020 14:20 (zuletzt bearbeitet: 19.08.2020 16:52)
#1
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Hallo zusammen, ich heiße Frank, ich bin 43, und bis vor wenigen Tagen wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass ich ADHS haben könnte. Am Montag haben meine Frau und ich eine Paartherapie angefangen und die Therapeutin hat mir eine ADHS-Diagnostik nahegelegt. Ich habe jetzt viel gelesen und es passt wirklich fast alles und erklärt all meine Anpassungsschwierigkeiten und “inneren Dämonen”, mit denen ich schon mein ganzes Erwachsenenleben kämpfe. Vor allem meine massive, selbstschädigende Prokrastination, meine unvorhersehbaren Wutausbrüche, meine extreme Schusseligkeit (wenn ich losfahre und vier Sachen mitnehmen muss, habe ich am Ende zwei davon dabei), meine Ungeschicklichkeit (wie oft ich mir schon beim Kochen echt tief in den Finger geschnitten habe), meine furchtbare Unordnung…

Es sieht nach dem vorwiegend unaufmerksamen Typus aus, auch positive Merkmale wie hohe Empathie, Kreativität, Hyperfokus, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn sind vorhanden. An H-Merkmalen ansonsten nur eine allgemeine Hibbeligkeit und dass ich oft zu laut spreche, ohne es zu merken.

Was ich überhaupt gar nicht hatte und weshalb ich auf diese Diagnose nie gekommen wäre, und drei Therapeuten vorher auch nicht, waren Probleme in der Schule. Ich bin hochbegabt und Schule hat mir einfach Spaß gemacht. Ich hatte immer ein 1er-Zeugnis und war Jahrgangsbester im Abi. An der Uni fingen die Probleme mit Prokrastination ernsthaft an, aber auch dort habe ich noch sehr gute Abschlüsse gemacht. Diese Dinge waren für mich ohne große Anstrengung, sie sind mir zugefallen. In der Berufswelt habe ich dann aber nie die steile Karriere hingelegt, die alle von mir erwarteten, ich hatte große Anpassungsschwierigkeiten und es ist reines Glück, dass mir in 15 Jahren nie jemand auf die Schliche gekommen ist. Auch mit meiner Partnerin hatte ich sehr viel Glück, sie hat sich mir einerseits angepasst und mich andererseits bei vielen Dingen einfach mitgezogen. Dank ihr ist mein Leben noch in der Bahn, wir haben auch zwei Kinder. Aber jetzt nach 17 Jahren steckt unsere Beziehung in der Krise, hauptsächlich wegen meiner Unzuverlässigkeit und meiner Launen.

Ich bemühe mich jetzt um einen Termin für eine Diagnostik, aber in meiner Gegend *Wohnort entfernt* sind momentan sogar die Wartelisten geschlossen. Deswegen bleibt mir momentan nur Spekulation. Wenn ich mir die diagnostischen Kriterien ansehe, scheinen mir alle Punkte klar bis auf den, dass sich die Störung vor dem 12. Lebensjahr bereits gezeigt haben muss. Da weiß ich echt nicht, wie ich das nachweisen soll. Bei vielen Ambulanzen steht dabei, man solle Grundschulzeugnisse mitbringen, in meinen Grundschulzeugnissen stehen aber nur 1en. Meine Eltern als “Zeugen” möchte ich aus verschiedensten Gründen nicht, es wäre ein sehr sehr schwieriges und belastendes Gespräch, das ich mit ihnen führen müsste, und ich habe große Angst, dass sie es abblocken und leugnen würden. Dass ich 12 war, ist 31 Jahre her, meine Eltern haben sowieso keine verlässlichen Erinnerungen, das ist alles durch ihr Wunschdenken gefärbt und das Wunschdenken ist natürlich, mit dem Jungen war doch alles in Ordnung. Sie wissen auch nichts vom Ausmaß meiner Probleme im Erwachsenenalter. Mein Vater hat das, was ich aus heutiger Sicht Symptome nennen würde, immer als Charakterschwäche angesehen.

Aus meiner eigenen Erinnerung war ich immer schusselig, ungeschickt und chaotisch, aber als Kind und erst recht als Grundschulkind hatte ich deswegen keine Probleme, weil ich eben auch hochbegabt war, das hat sich vielleicht sogar gegenseitig ausgeglichen, falls das Sinn ergibt.

Ich weiß, dass niemand eine seriöse Prognose dazu abgeben kann, wie die Diganostik verlaufen wird. Ich wollte das nur gerne einmal loswerden. Mein ganzes erwachsenes Leben habe ich auf eine echte Diagnose gehofft für das, was mit mir nicht stimmt, eine Diagnose, die auch eine sinnvolle Behandlungsmöglichkeit aufzeigt. Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, jetzt habe ich plötzlich wieder Hoffnung und das macht mich fertig. :P

Danke fürs Lesen,

LG Frank


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19.08.2020 16:59
avatar  Laura S
#2
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Hallo Frank,

ersteinmal herzlich willkommen bei uns im Forum.

Eine Hochbegabung und eine ADHS müssen sich nicht nicht gegenseitig ausschließen ! Da wirst Du auch hier im Forum auf den einen oder anderen Beitrag stoßen. Und auch rein von der Überlegung her - bei einer bestehenden Hochbegabung kann es einem teilweise natürlich leichter fallen, andere Probleme in der Schule zu kompensieren- zB Unaufmerksamkeit etc, wenn man den Stoff aber auch einfach trotzdem schafft....

Ich bin sicher, einige User können Dir zu dem Thema mehr sagen, denn mit Hochbegabung habe ich keine persönliche Erfahrung. Ich werde Dir aber später noch etwas zum Thema Diagnostik in Deiner Gegend schreiben, bin gerade auf dem Sprung. Ich komme durch Zufall aus der gleichen Gegend. Wundere Dich bitte nicht, Deinen Wohnort habe ich aus dem Beitrag entfernt, denn wir legen hier viel Wert auf Schutz der Privatsphäre.

Zu Deinen Fragen später mehr!

LG Laura


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19.08.2020 17:10
#3
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Hallo Laura,

vielen Dank schon einmal für deine Antwort, ich freue mich über alle nützlichen Hinweise zum Thema Diagnostik! :-)

LG Frank


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19.08.2020 17:46
avatar  Zottel
#4
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Hallo Frank,

herzlich Willkommen!

Natürlich schließen gute Schulnoten eine ADHS nicht aus. Eine HB hilft dabei so einiges zu kompensieren. Es kommt auch sehr auf den Unterrichtsstil an. Bei Frontalunterricht (+ klaren Rahmenbedingungen) fallen ADHS-ler mit einer HB unter Umständen gar nicht groß auf. Je schwammiger/ unstrukturierter der Unterrichtsstil (z.B. Gruppenarbeiten, Freiarbeitsgedöns mit Selbstkontrolle, keine Kontrolle/Rückmeldung durch den Lehrer etc.) desto größer werden in der Regel die Schulprobleme.

Je moderner der Unterrichtsstil desto komplizierter wird es für den Schüler. Du wurdest mit Sicherheit noch frontal beschult und bist somit gut durch die Schulzeit gekommen.

Viele Grüße
Zottel


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19.08.2020 17:54
#5
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Hallo Zottel,

ja stimmt, ich hatte ganz vorwiegend klassischen Frontalunterricht und es hat mir halt auch Spaß gemacht. Als ich einmal einen wirklich unangenehmen Lehrer hatte, sind meine Noten in Französisch von 1 auf 3- gesunken. Habe im Unterricht immer nebenbei auf meinen Heften gezeichnet und in dem Moment, als meine Eltern aufgehört haben, die Hausaufgaben zu kontrollieren, habe ich aufgehört, Hausaufgaben zu machen. Da ich ja eh alles konnte, bin ich in der Schule mit den Hausaufgaben nie drangekommen. Referate natürlich immer spät abends am Vortag gemacht.

Umgekehrt hatte ich nie die Probleme mit Unterforderung, die andere mit Hochbegabung oft haben. Da könnte die ADHS (wenn es denn ADHS ist) vielleicht sogar "geholfen" haben...

LG Frank


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19.08.2020 22:43
#6
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Hi Frank,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum!

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
die Therapeutin hat mir eine ADHS-Diagnostik nahegelegt.

Was ne plietsche Therapeutin! Sieh zu, dass sie dir erhalten bleibt.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Es sieht nach dem vorwiegend unaufmerksamen Typus aus, auch positive Merkmale wie hohe Empathie, Kreativität, Hyperfokus, ausgeprägter Gerechtigkeitssinn sind vorhanden. An H-Merkmalen ansonsten nur eine allgemeine Hibbeligkeit und dass ich oft zu laut spreche, ohne es zu merken.

Können wir uns bitte auf "ADHS" und nur ADHS einigen? Bittebitte ... *tiiieflufthol*

Wird nach ICD 10 diagnostiziert, heißt die ADHS Hyperkinetische Störung. Im DSM-5 werden zu einer ADHS drei Subtypen beschrieben. Das ist ja ganz nett wenn der Diagnostiker deine ADHS über diese Subtypen näher beschreiben will, doch es irritiert mehr als es hilft.

Motorische Unruhe (bei Kindern: Hyperaktivität) ist eine Möglichkeit, sich selbst zu aktivieren, wenn die Aufmerksamkeit ins Unterirdische abfällt. Innere Unruhe (= Bienenschwarm im Kopf) ist zwar für andere nicht sichtbar, ist aber genauso der Hyperaktivität zuzuordnen. Und - ganz ehrlich - wenn du jeden Tag mehrmals deine Autoschlüssel suchst, oft zu spät kommst und hin und wieder mal die Blumenvase umschusselst, ist es völlig wurscht, ob der Diagnostiker dein Hauptproblem in der Hyperaktivität, der Steuerung der Aufmerksamkeit oder der Impulsivität sieht.

Deswegen: Wir haben hier alle eine ADHS, im Übrigen sind wir so individuell wie alle anderen Menschen auch.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Was ich überhaupt gar nicht hatte und weshalb ich auf diese Diagnose nie gekommen wäre, und drei Therapeuten vorher auch nicht, waren Probleme in der Schule.

Tja ... ADHS kommt in allen Begabungsstufen vor, auch in der Hochbegabung. Das eine schließt das andere nicht aus.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
In der Berufswelt habe ich dann aber nie die steile Karriere hingelegt, die alle von mir erwarteten, ...

Wolltest du denn eine steile Karriere machen? Vielleicht war (ist) dir etwas anderes wichtiger.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Dank ihr ist mein Leben noch in der Bahn, ...

Dann sag ihr das auch (noch) mal! Und dann kümmere dich schleunigst um eine Diagnostik und im ADHS-Fall um eine Medikation. Deine Partnerin wird aufatmen, wenn sie nur noch zwei Kinder hat .

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Ich bemühe mich jetzt um einen Termin für eine Diagnostik, aber in meiner Gegend ...

Bei der Suche nach Diagnostikern und Therapeuten sollte der erste Weg in die Selbsthilfegruppe führen. Die Gruppe in K. ist super. Mehr Info kommt per PM.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
scheinen mir alle Punkte klar bis auf den, dass sich die Störung vor dem 12. Lebensjahr bereits gezeigt haben muss. Da weiß ich echt nicht, wie ich das nachweisen soll.

Diesen Klops möchte ich mir für morgen (oder übermorgen?) übrig lassen. Wenn dazu nix von mir kommt, erinnere mich bitte daran. Und ja, man darf mich erinnern, dafür bin ich sogar dankbar.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Mein Vater hat das, was ich aus heutiger Sicht Symptome nennen würde, immer als Charakterschwäche angesehen.

Früher sagte ich immer, die "Charakterschwächen" ihrer Verwandten regen die Leute am meisten auf, wenn es die gleichen sind, die sie selbst haben. Heute weiß ich, ADHS wird vererbt.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, jetzt habe ich plötzlich wieder Hoffnung und das macht mich fertig. :P

Die Hoffnung macht dich fertig? Kann ich gut verstehen, auch wenn es sich etwas seltsam liest.

Zitat von Zottel im Beitrag #4
Je moderner der Unterrichtsstil desto komplizierter wird es für den Schüler.

Zottel hat das in diesem Forum schon gefühlte 2048 Mal geschrieben und ich habe dazu gefühlte 2048 Mal mit dem Kopf genickt. Also muss da was dran sein ...

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #5
... und in dem Moment, als meine Eltern aufgehört haben, die Hausaufgaben zu kontrollieren, habe ich aufgehört, Hausaufgaben zu machen.

Pssst! Verrate doch nicht alle unsere Geheimnisse ! Öhm ... was sind denn eigentlich diese Hausaufgaben ?

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #5
Umgekehrt hatte ich nie die Probleme mit Unterforderung, die andere mit Hochbegabung oft haben. Da könnte die ADHS (wenn es denn ADHS ist) vielleicht sogar "geholfen" haben...

Eine ADHS kommt selten allein. Manche Neurodiversitäten beeinflussen die ADHS negativ, manche positiv wie zB Hochbegabung oder eine Autismus Spektrum-Störung.

Soviel dazu. Der Rest kommt morgen ... hoffentlich.

Lesen gefährdet die Dummheit


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20.08.2020 08:59
#7
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Hallo Susanne, vielen Dank für deine Antwort, es tut echt gut, mit Leuten zu reden, die wissen, wie das alles ist!

Zitat von SusanneG im Beitrag #6
Wir haben hier alle eine ADHS, im Übrigen sind wir so individuell wie alle anderen Menschen auch.


Ja, danke für den Hinweis, bin inzwischen beim weiteren Nachlesen da auch schon drüber gestolpert, finde da immer mehr Sachen quer durch die Bank, die auch auf mich passen. Allein schon die Wutanfälle.

Zitat
Wolltest du denn eine steile Karriere machen? Vielleicht war (ist) dir etwas anderes wichtiger.



Zum Glück kann ich das kleine Status-Teufelchen auf meiner Schulter meistens ignorieren, aber trotzdem bilde ich mir zumindest ein, dass viele meiner Weggefährten mit Verwunderung und Unverständnis zur Kenntnis nehmen, dass ich nicht die Welt erobert habe, wie sie alle dachten, sondern sogar die Karriereleiter mehrere Sprossen schon wieder runter geklettert bin, weniger verdiene, eine kürzere Arbeitszeit und weniger Verantwortung habe. Trotzdem ist mein Beruf leider einer, wo ich oft mit komplexen Aufgaben zu tun habe, die ich selbstorganisiert erledigen muss... habe auch schon sehr oft darüber nachgedacht, was ich sonst machen könnte, aber ich bin sehr spezialisiert und ein Spurwechsel wird nicht so einfach. Und der Verdienst ist halt immer noch komfortabel, sodass ich mir wenigstens die ganzen Mahngebühren, Säumniszuschläge und nicht an Amazon zurück geschickten Artikel leisten kann...

Zitat
Deine Partnerin wird aufatmen, wenn sie nur noch zwei Kinder hat .



Ja, ich glaube, trotz meiner generellen Empathie habe ich an der Stelle bisher einen blinden Fleck gehabt und war eher wütend, dass sie mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin. Aber wir machen ja jetzt die Paartherapie und die Therapeutin hat mir dazu auch schon geholfen, meinen Blickwinkel zu verändern.

Zitat
Und ja, man darf mich erinnern, dafür bin ich sogar dankbar.


Oooh das kenn ich, ich bin hier wirklich richtig.

LG Frank


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20.08.2020 09:26
#8
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P.S.: Habe gerade mal wieder 10 Minuten meines Lebens damit verbracht, Scherben wegzufegen, aber ich konnte sogar drüber lachen. Wird wahrscheinlich nicht immer so klappen, aber für den Moment hilft es echt, zu wissen, woher es kommt.


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20.08.2020 14:42 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2020 14:55)
avatar  JaNi
#9
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Hallo Frank,

willkomen hier auch von mir

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Wenn ich mir die diagnostischen Kriterien ansehe, scheinen mir alle Punkte klar bis auf den, dass sich die Störung vor dem 12. Lebensjahr bereits gezeigt haben muss. Da weiß ich echt nicht, wie ich das nachweisen soll. Bei vielen Ambulanzen steht dabei, man solle Grundschulzeugnisse mitbringen, in meinen Grundschulzeugnissen stehen aber nur 1en.

Mach dir darum nicht so viele Gedanken. Ich musste das gar nicht nachweisen und hätte es auch nicht gekonnt. In meinen Zeugnissen stand auch nichts dergleichen, meine Noten waren gut und trotzdem habe auch ich eine ADHS und die Diagnose auch erst mit Ü40 bekommen.

Zeugnisse können bei der Diagnostik helfen, aber sie sind nicht zwingend notwendig.
Ich habe zu meiner Kindheit einen Fragebogen bekommen und musste keine Beweise vorlegen.



Zitat von SusanneG im Beitrag #6


Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
die Therapeutin hat mir eine ADHS-Diagnostik nahegelegt.

Was ne plietsche Therapeutin! Sieh zu, dass sie dir erhalten bleibt.

Oh ja, was für ein Glück, an diese Therapeutin gelangt zu sein...

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #5
... und in dem Moment, als meine Eltern aufgehört haben, die Hausaufgaben zu kontrollieren, habe ich aufgehört, Hausaufgaben zu machen.


Den Kampf kämpfe ich gerade mit meinem Pubertier, was der Meinung ist, Schule geht mich nichts mehr an. Ich wünschte, ich könnte ihn einfach machen lassen, aber ich weiß ja von mir, dass das nicht gut geht.


Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Mein Vater hat das, was ich aus heutiger Sicht Symptome nennen würde, immer als Charakterschwäche angesehen.

Das kennen wir wohl alle... wie gut, dann zu erkennen, dass die vermeintlichen Charakterschwächen keine sind...

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #8
P.S.: Habe gerade mal wieder 10 Minuten meines Lebens damit verbracht, Scherben wegzufegen, aber ich konnte sogar drüber lachen. Wird wahrscheinlich nicht immer so klappen, aber für den Moment hilft es echt, zu wissen, woher es kommt.
Ja, mir hilft das auch. Ich bin jetzt viel nachsichtiger mit mir und mache mich nicht mehr selbst runter, weil mir wieder mal(völlig unklar warum) ein Mißgeschick passiert ist oder eine Sache vergessen wurde.

Die Information über ADHS hilft ungemein, sich endlich zu verstehen und so lieb zu haben, wie man ist.

Alles Gute.
LG, JaNi

Umwege erhöhen die Ortskenntnis.


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20.08.2020 17:14 (zuletzt bearbeitet: 20.08.2020 17:14)
avatar  Laura S
#10
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Hallo Frank,

Ich habe Dir eine PN gesendet, leider ist es gestern nichts mehr geworden.

Für den Anfang ist der Besuch einer SHG ein sehr guter Schritt in die richtige Richtung. Dazu mehr in der PN. Es ist auch nicht wichtig, ob Du bereits diagnostiziert bist, Du wirst dort Gleichgesinnte treffen, mit denen Du Deine Erfahrungen teilen kannst und sie mit Dir, und ggf bekommst Du auch dort Kontaktadressen für eine Diagnostik in deiner Gegend.

Und für einen guten Arzt oder eine gute Gruppe muss man manchmal auch einen Weg in Kauf nehmen. Ich bin die erste Zeit immer über 80 km einfache Fahrt zu meinem Arzt gefahren und mein Sohn hat auch einen Arzt , der so weit weg ist...


LG Laura


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