Gut in der Schule und trotzdem ADHS?

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20.08.2020 21:29
#11
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Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #7
... es tut echt gut, mit Leuten zu reden, die wissen, wie das alles ist!

Rede mit uns. Wir sind da ... schon seit gut 15 Jahren.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #7
Allein schon die Wutanfälle.

Obacht! Wutanfälle, das ist das, was andere als Charakterschwäche bezeichnen . Bei ASS (Autismus Spektrum-Störung) ist das, was wie ein Wutanfall aussieht, ein Meltdown - ein äußeres Anzeichen dafür, dass die maximale Kapazität an Reizaufnahme überschritten ist. Ich bin geneigt, eine ähnliche Ursache zu vermuten, wenn Menschen mit ADHS "das Rumpelstilzchen geben".

"Liebe mich am meisten, wenn ich es am wenigsten verdiene, denn dann brauche ich es am nötigsten." (Helen Keller)

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #7
Und der Verdienst ist halt immer noch komfortabel, sodass ich mir wenigstens die ganzen Mahngebühren, Säumniszuschläge und nicht an Amazon zurück geschickten Artikel leisten kann...

Was uns hier primär unterscheidet, ist, dass ich noch nie etwas beim Kriegsgewinnler gekauft habe und das soll auch so bleiben. Aber die Kiste mit Mahngebühren, Säumniszuschlägen etc., die kenne ich gut.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #7
war eher wütend, dass sie mich nicht so akzeptieren kann, wie ich bin.

Sie kann dich so akzeptieren, wie du bist. Ihr habt zwei Kinder miteinander. Was sie nicht akzeptieren kann - und das kann ich durchaus verstehen - sind deine unbewussten Reaktionen auf Situationen, die es früher nie gab. Da gehen schon mal die Erwartungen auseinander.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #7
und die Therapeutin hat mir dazu auch schon geholfen, meinen Blickwinkel zu verändern.

Ihr solltet beide versuchen, die Perspektive zu wechseln. Eure Paartherapeutin arbeitet ja auch in diese Richtung.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #8
Habe gerade mal wieder 10 Minuten meines Lebens damit verbracht, Scherben wegzufegen, ...

Solange du nur Scherben eures Hausrats wegfegst und nicht die Scherben deines Lebens, ist alles gut.

Lesen gefährdet die Dummheit


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20.08.2020 21:37
#12
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Vielen Dank für die lieben Antworten und eure Unterstützung. Das tut sehr gut! :-)


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20.08.2020 23:00
#13
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Hallo Frank,

herzlich willkommen hier in unserem Forum.

Und Gratulation zu der Paartherapeutin. Als alte Frau freue mich mich immer, wenn Therapeuten inzwischen auch mal ganz von selbst an eine ADHS denken.

Bei mir war der Anstoß für eine Diagnostik wie so oft eins meiner Kinder. Das ist schon lange her. Zunächst war das "Problem" bei meinen Kindern angeblich nur eine bis dato unerkannte Hochbegabung, und die Psychos meinten, die Probleme könnten durch intensive Förderung gemildert werden. Meine älteste Tochter wurde auf Anraten der Lehrkräfte kurz nach der Einschulung in die 2. Klasse geschickt, meine zweite Tochter wurde mit 5 Jahren eingeschult, was damals noch völlig exotisch war - es war die Zeit, in der man Kinder so spät wie möglich einschulte. Wir haben tonnenweise Bücher gekauft und geliehen, stundenlang Schach und andere Gesellschaftsspiele gespielt, diskutiert, Puzzles gelöst, und alles nicht wirklich gemäß den Altersangaben auf der Packung. Das Internet für Privathaushalte war damals noch in den Anfängen, es gab noch keine Podcasts, keine Mediathek, keine Smartphones und keine Tablets - anstrengende Zeiten für uns Eltern also.

Wir beschäftigten uns zwar viel mit dem Thema Hochbegabung, aber ich fand das schon ein wenig befremdlich. Warum ist es ein Problem, wenn man intelligent ist? Und was sollte so anders an meinen Töchtern sein? Bei mir und bei vielen Menschen aus meiner Herkunftsfamilie war das alles völlig normal. Da hat kaum jemand das Lesen und Rechnen erst in der Schule gelernt, und dass man sich für alles mögliche und unmögliche intensiv interessiert, ist doch auch ganz normal?

Da alles nichts half, und die Probleme immer schlimmer wurden, erfolgte dank eines Tipps eine ADHS-Diagnostik bei meinen Töchtern. Das Ergebnis war eindeutig. Durch entsprechende Therapie machten sie Fortschritte, und ich lernte SEHR viel über ADHS dazu. Um es nicht allzu langweilig zu machen, erwies sich unser Jüngster dann noch als Oberhypie ohne Schlafmodus - völliger Irrsinn also bei Mandelkerns, Tag für Tag.

Im Gegensatz zu meinen Kindern, die für die moderne Schule nicht passend sind, war die damalige Schule bei mir ein lustiger Spaziergang. Damals gab es noch den guten alten Frontalunterricht. Ich war schon deshalb auffällig, weil ich körperlich oft krank war und deshalb ungefähr die Hälfte der Zeit fehlte. Dadurch hatte ich wohl einen Mitleidsbonus, und niemand kam auf die Idee, dass meine Verpeiltheit gar nicht von den Fehlzeiten kam. Ich wusste nie, welcher Wochentag war. Demnach wusste ich auch vor allem am Gymnasium nie, welches Fach wir in der nächsten Stunde in welchem Zimmer hatten. Ich hatte so gut wie nie meine Hausaufgaben gemacht - denn daheim war das Thema ganz einfach aus meinem Kopf gefallen. Aufgrund meiner guten Noten aber störten sich die Lehrer nicht an den fehlenden Hausaufgaben. Ohne meine beste Freundin hätte ich das Abi schon deshalb nicht geschafft, weil ich mich vermutlich irgendwann an der Schule verirrt hätte und über die Ferien in einem Klassenzimmer unbemerkt verhungert wäre .

In höheren Klassen wurde ich etwas schlechter in den Fächern, die ein Mindestmaß an Lernen erforderten und mich nicht interessierten. Ich schmierte ein wenig ab in Englisch - vier Jahre lang hatte ich einen Lehrer, den ich so dermaßen verabscheute, dass ich es kaum im Raum aushielt, da ging nichts mehr, obwohl ich Sprachen sehr mag. Aber schlecht ist relativ - ich bekam fast jedes Jahr für mein Zeugnis einen Preis oder wenigstens eine Belobigung.

Mir selbst ging es aus vielen Gründen sehr schlecht in dieser Zeit. Ein Punkt war, dass ich nicht verstand, warum alle anderen wussten, was um sie vorging, und bei mir im Kopf dazu nur Vakuum war. Warum hörte meine Freundin, dass morgen ein Vokabeltest anstand, und ich nicht, obwohl ich auch im Raum war? Ich hatte dann zwar trotzdem meine guten Noten, aber nur, weil in der Regel morgens im Bus irgend jemand sagte, dass gleich ein Test anstünde - da nahm ich mein Buch, musste erst einmal fragen, bei welcher Lektion wir gerade waren, schaute mir das alles eine Viertelstunde an und schaffte den Test.

ABER: Das bedeutete trotzdem zunehmenden Stress. In der Oberstufe, in der es ja keine Klassenverbände mehr gibt, drohte ich völlig unter zu gehen. In dem Alter war mir auch klar, dass ich das in den Griff bekommen musste, auch wenn ich nicht die geringste Ahnung hatte, wie. Meine beste Freundin hatte leider nur noch wenige Kurse mit mir zusammen.

Mich rettete, dass ich meinen Mann kennen lernte. Meine Eltern lehnten ihn rundherum ab und drohten mir, dass sie mich bei einer Verschlechterung der Noten einsperren würden - und ja, das war denen leider zuzutrauen.

Gib einem Menschen mit ADHS die richtige Motivation, und er schafft alles . Ich war jedenfalls aktiviert, schrieb erstaunlich gute Klausuren, machte mir sechs Wochen vor dem Abi einen Lernplan (ICH! Der erste PLAN meines Lebens!), selbstverständlich unter Einbeziehung aller riskierbaren Lücken , und schaffte das Abi wenigstens mit einer kleinen Urkunde dazu.

Beruflich lief es dann nicht ganz geradeaus, aber nur mit wenigen Umwegen, denn ich zog von daheim aus und musste einfach Kohle ranschaffen. Auch das war wohl genug Motivation, dass ich durchgehalten habe, zunächst in einer Branche, die echt nicht artgerecht war für mich: Lauter absolute Stinos um mich herum, und dann ich als Chaotin dazwischen, nein, das war nicht schön. Ich fühlte mich schrecklich, so als Alien unter lauter Leuten, die normal waren, und ich wusste einfach nicht, warum.

Aber dann kamen meine Kinder früher als erwartet, ich machte mich selbständig, und nächstes Jahr habe ich in diesem Job quasi Silberhochzeit - unfassbar. Ich habe innerhalb des Jobs eine Nische gefunden, und ich bin SEHR sicher, dass ein erheblicher Teil meiner treuen Kundinnen und Kunden nicht normgesteuert ist.

Mit dem Thema Hochbegabung und ADHS kämpfe ich immer und immer wieder. Meine Kinder tun sich sehr schwer im Leben *seufz*, und ich selbst stolpere durch mein Leben zwischen intellektueller Unterforderung und gleichzeitiger Unfähigkeit, mich genug zu konzentrieren, um meinem unruhigen Hirn Input zu geben. Ich bin dauernd überfordert, weil ich viel zu viel gleichzeitig um die Ohren habe, habe inzwischen auch ein Alter erreicht, wo der Raubbau am Körper ernstere Spuren hinterlässt, und gleichzeitig langweile ich mich oft.

Nach außen hin wirke ich übrigens so dermaßen normal, dass nur wenige Menschen erkennen, dass ich Chaos im Kopf habe. Ich kann für eine gewisse Zeit gut sortiert und kompetent wirken. Bis ich daheim dann durch die Haustür gehe, seufzend das Chaos sehe und erschöpft auf die Couch falle. Schokolade hilft auch - ich esse viel zu viel Schokolade. Ohne selbige drehe ich durch, kein Scherz.

Hm, gibt es hier eigentlich eine Buchstabenobergrenze? Mal sehen, wie lang ein Beitrag werden kann .

Im Ernst: Ich hoffe, du bekommst eine Diagnostik, in der du dich erkennst. Dann kannst du dich vertieft informieren, im Idealfall findest du eine/n Therapeuten/in, der/die dir gewachsen ist (keine Ironie *seufz*), und ansonsten schau dich hier um, es gibt einige von "uns" hier.

Liebe Grüße
Mandelkern


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21.08.2020 09:24
#14
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Hallo Mandelkern,

vielen Dank für deinen Beitrag und deine offenen Worte, sehr vieles davon kommt mir seeeehr bekannt vor, auch wenn es bei mir alles ein bisschen weniger krass war. Vor allem bei den körperlichen Krankheiten horche ich auf, ich war auch immer krankheitsanfällig, hatte als Kind viele Mandelentzündungen (habe aber auch am Gymnasium oft blau gemacht, ich musste nur zu meinen Eltern sagen, ich habe Kreislauf, haben die nie nachgeprüft). Seit meine eigenen Kinder da sind, hat sich meine Gesundheit noch mal verschlechtert, seitdem habe ich auch mit dem Joggen aufgehört. Joggen war mir davor immer wichtig, rückblickend betrachtet natürlich total logisch, Bewegung und Ruhe gleichzeitig!

Die letzten Jahre bin ich noch anfälliger für Infektionen gewesen als vorher, mehr als die Hälfte der Zeit steckt mir irgendwas in den Knochen, ich fühle mich abgeschlagen, habe Kopfschmerzen und dann nach einer Weile kommen die Erkältungssymptome. Habe mich deswegen auch schon gründlich durchchecken lassen von meiner Hausärztin, einem Spezialisten für Infektionskrankheiten und einem HNO-Arzt. Die haben aber alle keine Auffälligkeiten gefunden. Da ich auch Allergiker bin, sind häufige Infektionen der Atemwege gerade mit kleinen Kindern im Haus nicht so was besonderes. Meine Ehekrise kommt aber unter anderem daher, dass ich, wenn ich mich körperlich nicht gut fühle, noch viel schlechter funktioniere und mich am Liebsten einfach nur ins Bett legen und schlafen möchte. Meine Frau ist viel robuster und kann auch wenn sie krank ist einfach durch den Tag powern. Und hat dann nicht so viel Verständnis dafür, dass ich das nicht kann, bzw. so ein leiser Zweifel ist halt immer da, dass ich mich doch eigentlich einfach nur ein bisschen zusammenreißen müsste. Nur, mich zusammenreißen, tja, das kann ich wirklich wirklich schlecht. Ibuprofen hilft etwas und die schlucke ich auch in rauen Mengen, aber trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit eines Wutausbruchs dann auch viel höher, wenn ich mich körperlich nicht gut fühle, was leider mehr als 50% der Zeit der Falle ist.

Ich habe tatsächlich sehr viel Zeit darauf verwendet, mich mit den Infektionen zu beschäftigen, weil ich dachte, sie wären das Problem. Dabei ist es wohl eher die Wechselwirkung von Infektionen und ADHS, die das Problem ist...

Seit ich mich mit ADHS beschäftige, beobachte ich meine Kinder auch mit anderen Augen. Habe inzwischen den starken Verdacht, dass meine ältere Tochter (sie ist in der 3. Klasse) die gleiche Mischung aus Hochbegabung und ADHS hat, wie ich. Aber bisher kommt sie noch recht gut zurecht, von daher, erst mal meine eigene Diagnostik, dann sehen wir weiter.

LG Frank


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22.08.2020 09:37 (zuletzt bearbeitet: 22.08.2020 09:55)
avatar  Zottel
#15
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Zitat
Ibuprofen hilft etwas und die schlucke ich auch in rauen Mengen



Zitat
Die letzten Jahre bin ich noch anfälliger für Infektionen gewesen als vorher, mehr als die Hälfte der Zeit steckt mir irgendwas in den Knochen, ich fühle mich abgeschlagen, habe Kopfschmerzen und dann nach einer Weile kommen die Erkältungssymptome. Habe mich deswegen auch schon gründlich durchchecken lassen von meiner Hausärztin, einem Spezialisten für Infektionskrankheiten und einem HNO-Arzt. Die haben aber alle keine Auffälligkeiten gefunden.



Hallo Frank,

das ist jetzt eigentlich etwas "Off Topic" und hat mit dem Thema ADHS nicht wirklich was zu tun: mein Sohn und ich sind eigentlich ebenfalls sehr stark erkältungsanfällig. Vor allem wenn es stressig ist. Als mein Sohn in die Pubertät kam, gesellte sich bei ihm noch eine Gräserallergie hinzu. Im Grundschulalter hatte er viele Mittelohrentzündungen.

Meine Schwiegermutter leidet an diversen chronischen Erkrankungen - deshalb habe ich mich sehr stark mit entzündungshemmender Ernährung auseinandergesetzt. Raue Mengen an Schmerzmittel wie Ibuprofen haben bei ihr eine ganz derbe Divertikulose verursacht. Die Darmflora beziehungsweise deren Gesundheit beeinflusst im großen Maße das Immunsystem und spielt für die körpereigenen Abwehrkräfte eine entscheidende Rolle. Das hat meine Schwiemu leider in den letzten Jahren am eigenen Leib erfahren müssen. Lange Rede, kurzer Sinn: seit ich unsere Ernährung umgestellt habe bekommen Sohni und ich kaum noch eine Erkältung. Echt ein Unterschied wie Tag und Nacht... es lohnt sich wirklich auch mal einen Blick auf den Teller zu werfen... kleine Änderungen können da tatsächlich erstaunlich viel bewirken.

Ich weiß, es ist nicht jedermanns Sache aber der gute alte Sepastian Kneipp war seiner Zeit schon weit voraus! Ich schwöre außerdem aufs Wechselduschen

Falls dann tatsächlich mal der Hals kratzt hilft mir (und Sohni) hervorragend Zink - abends vor dem Schlafen. Ich glaube ich hatte das letzte Mal vor 3 Jahren eine Erkältung. Früher hat es mich mehrmals im Jahr erwischt.

Viele Grüße
Zottel


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22.08.2020 20:58
#16
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Zitat von Zottel im Beitrag #15
.. das ist jetzt eigentlich etwas "Off Topic" und hat mit dem Thema ADHS nicht wirklich was zu tun:

Zottelchen, das HAT mit ADHS zu tun - ungesunde Darmflora, desolates Immunsystem, Allergien, Magnesium- und Zinkmangel ... das alles sind so die Sächelchen, die sich gerne mal auf eine ADHS draufsatteln. Allerdings - und das möchte ich zum drölfhundertsten Mal betonen - erhöht deren Behandlung zwar das allgemeine Wohlbefinden, ändert aber rein gar nichts an der ADHS direkt.

Zitat von Zottel im Beitrag #15
Die Darmflora beziehungsweise deren Gesundheit beeinflusst im großen Maße das Immunsystem und spielt für die körpereigenen Abwehrkräfte eine entscheidende Rolle.

Jepp.

Zitat von Mandelkern im Beitrag #13
Aufgrund meiner guten Noten aber störten sich die Lehrer nicht an den fehlenden Hausaufgaben.

Das kann man überall beobachten. Ein Abiturient, der bei uns in der Hausaufgabenbetreuung tätig war, hatte ein Einser-Abitur und 37 Einträge. Andere wären beim dritten Eintrag von der Schule geflogen.

Zitat von Mandelkern im Beitrag #13
Schokolade hilft auch - ich esse viel zu viel Schokolade. Ohne selbige drehe ich durch, kein Scherz.

Schokolade schafft ein Problem beim Hüftgold, das ist wohl wahr. Deshalb sind in meinem Schrank auch Klamotten in vier verschiedenen Größen. Das Anti-Durchdreh-Zeugs heißt Theobromin, Phenylethylamin, Tryptophan und Anandamid - ein interessanter Cocktail. Schoki spart dir einiges an Medis. Blöderweise packen die so einen Haufen Fett und Zucker in die Schoki, dass frau freiwillig mit Schoki-Essen aufhört bevor sie high ist .

Zitat von Mandelkern im Beitrag #13
Hm, gibt es hier eigentlich eine Buchstabenobergrenze? Mal sehen, wie lang ein Beitrag werden kann

Nein. Um den Server zu sprengen, musst du dich noch ein bisschen anstrengen. Schlimmstenfalls erhöhen sie uns den Obolus für die Werbefreiheit .

Zitat von Mandelkern im Beitrag #13
... , im Idealfall findest du eine/n Therapeuten/in, der/die dir gewachsen ist (keine Ironie *seufz*),

Nein, das ist wahrlich keine Ironie. Ich habe in der Klinik erlebt, wie ein Patient mit (gemessenem!) IQ jenseits der 130 seine Bezugstherapeutin am Gängelband vorgeführt hat. Deshalb: If it doesn't fit, quit".

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
..., ich war auch immer krankheitsanfällig, hatte als Kind viele Mandelentzündungen ...

Jepp. Ich hab mit vier und sechs die Mandeln rausgekriegt, ebenfalls mit sechs war ich im Solbad zur Erholung. Ich war auch klapperdürr als Kind, aber das hab ich inzwischen mehr als nur aufgeholt .

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
Habe mich deswegen auch schon gründlich durchchecken lassen von meiner Hausärztin, einem Spezialisten für Infektionskrankheiten und einem HNO-Arzt. Die haben aber alle keine Auffälligkeiten gefunden.

Das ist es ja: Die finden nix!

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
Meine Ehekrise kommt aber unter anderem daher, dass ich, wenn ich mich körperlich nicht gut fühle, noch viel schlechter funktioniere und mich am Liebsten einfach nur ins Bett legen und schlafen möchte.

DAS ist der Punkt, den du als einen der ersten in Angriff nehmen solltest. Männergrippe kann man sich nur leisten, wenn man allein lebt oder wenigstens keine Kinder da sind. Ich hoffe, das bessert sich mit der Medikation.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
Meine Frau ist viel robuster und kann auch wenn sie krank ist einfach durch den Tag powern.

Frauen sind grundsätzlich robuster. Wären wir es nicht, würden unsere Kinder verwahrlosen oder gar verhungern.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
Ibuprofen hilft etwas und die schlucke ich auch in rauen Mengen,

Ibu ... nur bei Fieber und/oder wenn es der Arzt wegen einer Entzündung verordnet. Wenn du dir selbst "Medikamente verordnest", gilt: Wenn die Symptome nach drei Tagen nicht weg oder sich erheblich gebessert haben, unbedingt den Arzt aufsuchen.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
..., aber trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit eines Wutausbruchs dann auch viel höher, wenn ich mich körperlich nicht gut fühle, ...

Dann ist das keine Wut, sondern deine Impulsivität, die du nicht zügeln kannst. Finde die Auslöser.

Lesen gefährdet die Dummheit


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23.08.2020 18:47
avatar  Zottel
#17
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Zitat
Allerdings - und das möchte ich zum drölfhundertsten Mal betonen - erhöht deren Behandlung zwar das allgemeine Wohlbefinden, ändert aber rein gar nichts an der ADHS direkt.


Jau - das meinte ich eigentlich mit "Off Topic"

Zitat
Schoki spart dir einiges an Medis. Blöderweise packen die so einen Haufen Fett und Zucker in die Schoki


Das Fett wäre gar nicht sooo schlimm - Sugar is the real enemy...


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23.08.2020 20:31
#18
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Ja, mit dem Thema Immunsystem und was man dafür tun kann habe ich mich schon intensiv auseinander gesetzt. Schaffe es leider aber nicht durchgängig, Zucker zu reduzieren, muss wohl diese schlechte Impulskontrolle sein. Schokolade ist auch mein Gift, und Weingummis und Cola. Genauso ist es mit allen anderen Dingen, die ich mir vornehme, sei es, jeden Tag mindestens eine halbe Stunde draußen stramm spazieren zu gehen, sei es, genug Gemüse zu essen, sei es, genug zu schlafen, sei es, meine Rückengymnastik wenigstens 2x die Woche zu machen... es klappt immer mal ein paar Wochen, dann reißt es wieder ein.

@SusanneG würde mich übrigens freuen, wenn du noch was zum Diagnosekriterium "bis zum 12. Lebensjahr aufgetreten" schreiben magst. :)


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23.08.2020 20:32
#19
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Zottel, das habe ich ja nicht für dich geschrieben, sondern für all diejenigen, die "Zink gegen die ADHS" nehmen.

Sugar is the real enemy? Gell, du weißt schon, dass 100 g Fett 800 Kalorien haben und 100 g Zucker nur 400. Kühlschrank ist bei mir the real enemy .

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23.08.2020 22:04
#20
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Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #18
Schokolade ist auch mein Gift, und Weingummis und Cola.

Willkommen im Club - du bist völlig normal .

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #18
würde mich übrigens freuen, wenn du noch was zum Diagnosekriterium "bis zum 12. Lebensjahr aufgetreten" schreiben magst. :)

Upps Ich wusste doch, dass ich das vergesse. Danke fürs Erinnern.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
..., dass sich die Störung vor dem 12. Lebensjahr bereits gezeigt haben muss. Da weiß ich echt nicht, wie ich das nachweisen soll.

JaNi hat dir ja schon geschrieben, dass du das mit dem Nachweisen nicht so ernst nehmen sollst und dass sie auch kein Zeugnis vorweisen musste. Wir sind nicht bei Gericht, wo man alles beweisen muss. Wir sind bei der ADHS-Diagnostik. Der Diagnostiker erfragt die Anamnese und wertet deine Fragebögen aus. Dann fragt er dich noch das eine oder andere. Das alles und sein Gesamteindruck führen dann zu einer ADHS-Diagnose - oder auch nicht.

Klar hätten es die Diagnostiker gerne einfach ... ein Grundschulzeugnis, bei dem die Beurteilungen schon die halbe Diagnostik sind; Eltern, die von ihrem ach so hyperaktiven Sohn erzählen; eine berufliche Laufbahn weit unter den Fähigkeiten mit vielen Wechseln alle paar Monate und Arbeitszeugnissen mit "hat sich sehr bemüht" und einem Gegenüber, das ständig mit den Beinen wippt und nebenher Mandalas zeichnet. So einfach ist es nun doch nicht. Ein bisschen soll der Diagnostiker auch noch tun, er sollte es ja gelernt haben.

Außerdem ... du bist hochbegabt und nicht hyperaktiv, da muss der Diagnostiker schon mal genauer hinschauen. Das heißt, vergiss einfach mal Aufmerksamkeit, Impulsivität, Hyperaktivität und Schulprobleme. Schreib dir mal alles auf, was dir zu deinem Sozialverhalten einfällt, zu Mobbing, Pünktlichkeit, Prokrastination, Handlungsplanung nebst Durchführung, Aufgaben fertigstellen, Fahrverhalten, Schusseligkeit, Helfersyndrom ... wenn es sein muss, fällt mir noch mehr ein.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Bei vielen Ambulanzen steht dabei, man solle Grundschulzeugnisse mitbringen, in meinen Grundschulzeugnissen stehen aber nur 1en.

Wenn ein potentieller Diagnostiker auf der Vorlage deines Grundschulzeugnisses besteht - vergisses.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Meine Eltern als “Zeugen” möchte ich aus verschiedensten Gründen nicht, es wäre ein sehr sehr schwieriges und belastendes Gespräch, das ich mit ihnen führen müsste, und ich habe große Angst, dass sie es abblocken und leugnen würden.

Ein einfaches Nein genügt. Ich finde es bedenklich, wenn ein Diagnostiker bei Patienten ab 30 die Eltern hören will. Das ist erniedrigend und ein guter Diagnostiker fragt gleich gar nicht danach.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Aus meiner eigenen Erinnerung war ich immer schusselig, ungeschickt und chaotisch, aber als Kind und erst recht als Grundschulkind hatte ich deswegen keine Probleme, ...

Geht doch! Es kommt nicht drauf an, ob du ein Problem hast, wenn du etwas umschusselst. Wesentlich ist nur, dass du etwas umschusselst.

Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #1
Ich weiß, dass niemand eine seriöse Prognose dazu abgeben kann, wie die Diganostik verlaufen wird.

Hier findest du Infos zu einer seriösen Diagnostik. Im zweiten Teil geht es hauptsächlich um Kinder; du kannst aber herauslesen, was auch bei Erwachsenen relevant ist.

Last, but not least ... bitte nicht taggen. Unter den 43.804 Beiträgen in diesem Forum ist kein einziger, den ich nicht gelesen habe. Taggen generiert eine Private Mail und eine E-Mail. Beides lese ich meistens erst dann, wenn ich den Beitrag längst gelesen und oft schon beantwortet habe.

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