Feinmotorik/ Geschicklichkeit/ Koordination

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12.08.2010 20:40
avatar  Zottel
#1
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Hallo zusammen,

mein Sohn ist teilweise noch sehr "ungeschickt" in Sachen Feinmotorik/ Geschicklichkeit/ Koordination.

Er ist nicht in Ergotherapie (hatte er noch nie) - das wäre auch neben Schule + Hausis/ Verhaltenstherapie und Karate-Training einfach zuviel geworden...

Jetzt in den Ferien möchte ich Sohni helfen, dass er in diese Richtung etwas geschickter wird.

Wir flechten, fingerhäkeln, spielen Tischtennis und Federball. Habt Ihr mir noch gute Tipps? Mein Mann kann mit Bällen jonglieren - das ist für Sohni aber mit Sicherheit noch zu schwierig.

Ansonsten hüpft der Bub viel im Garten-Trampolin oder fährt Inliner.

Also her mit den Tipps!

Liebe Grüße

Zottel


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12.08.2010 22:29
#2
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Hallo Zottel!

Mit Knete arbeiten, Figuren und Buchstaben formen ist auch gut für die Feinmotorik.
Klettern in der Kletterhalle oder im Gelände hilft auch (Kletterkurs).

Liebe Grüße von
rapunzel


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13.08.2010 18:04 (zuletzt bearbeitet: 13.08.2010 18:05)
#3
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Hallo Zottel,

kennst du noch die Klatschspiele, die wir früher immer auf dem Schulhof gespielt haben?

Alle "Über-Kreuz-Sachen" sind gut für die Koordination.

Kennst du die "Fingertreppe"?
Daumen der rechten Hand an Zeigefinger der linken Hand, Daumen der linken Hand an Zeigefinger der rechten Hand und dann wechseln. Aber ein Daumen und Zeigefinger müssen zusammen bleiben. Man muß die Händer dabei etwas drehen.
Das sieht dann aus als wenn die Finger Treppen laufen. Daher der Ausdruck.
Das macht meinen Kids Spaß und machen sie immer mal wieder, wenn die Hände was zu tun brauchen.

Oder jeder Finger berührt der Reihe nach den Daumen ( anfangen mit dem Zeigefinger, enden mit dem kleinen finger und dann wieder zurück, angefangen beim kleinen Finger, enden beim Zeigefinger. jede Hand erst für sich, wenn das klappt mit beiden händen gleichzeitig).
super schwierig wird es, wenn du die Arme dabei überkreuzt.

Oder "Majorette" mit einem Bleistift oder Kuli. Sehr anspruchsvoll.
Zeige- und Mittelfinger sollen einen Kuli um die eigene Achse drehen.

Oder der "Kreuztanz". Rechtes Knie an linken Ellbogen und umgekehrt ( wichtig ist nur das vorne wieder gekreuuzt wird an der mittellinie des Körpers und der Oberkörper dabei relativ aufrecht bleibt), wenns flüssig läuft, den Kopf gerade halten, aber den blick nach oben (ich nehm als anhaltspunkt ein bild an der Wand), dann später den blick nach unten (da leg ich in einiger entfernung ein spielzeugauto oder sowas auf den Boden, das die augen"festhalten" können). Wenn alles flüssig läuft abwechseln, erst blick gerade aus, dann nach oben, dann nach unten, kopf gerade halten, Oberkörper aufrecht halten, Mittellinie überkreuzen.
Später dann hinterm Körper. Rechte Fußsohle an linke Handfläche und umgekehrt.

Meist nehme ich eine "Liedlänge" (Lieblingslied) lang.

Jonglieren geht auch ganz einfach am anfang zum üben.
wichtig, dabei möglichst mit den füßen am selben Ort stehen bleiben.
Näh 2 Reissäckchen (10x10cm groß plus Nahtzugabe, jedes säckchen füllen mit 250gr Reis).

Begonnen wird mit einem Säckchen und beiden Händen.
Hochwerfen, etwas über den kopf (Augenhöhe reicht auch vollkommen), also nicht bis an die Decke und wieder auffangen.
Dann mit einer Hand hoch werfen und wieder fangen dann die andere Hand.
Dann wirft die eine Hand das säckchen in einem bogen ( etwa in brust/max. Halshöhe) in die andere Hand.
die Hand fängt und wirft wieder im Bogen (nicht zu hoch und zu fest werfen) zurück in die andere Hand.
als letzte Übung miteinem säckchen, die eine Hand wirft "gerade" rüber (in Bauchnabelhöhe) in die andere Hand (also nicht im bogen) diese Hand fängt und wirft im Bogen zur anderen Hand.

Jeden durchgang kannst du so oft machen lassen, bis es "langweilig" wird.
auf jeden fall aber bis es "flüssig" läuft. Erst dann wieter gehen.
wir haben teilweise emehrere Tage nur mit einer Übung (immer mal wieder, nicht am stück) verbracht, bevor wir weiter gegangen sind.
Wenns allerdings zu schwer wird aufhören.

Dann kämen die Übungen mit 2 säckchen.
Erst wirft die rechte Hand hoch und fängt, dann die linke (also abwechseln).
als nächstes etwas schwerer das selbe gleichzeitig.
rechte und linke Hand werfen gleichzeitig das säckchen hoch und werden gefangen.
Als drittes wirft jede Hand gleichzeitig ihr säckchen im bogen zur anderen Hand (die säckchen kreuzen sich dann besetenfalls in der Körpermitte).

Dann gibts noch Übungen zu zweit mit 2 säckchen.
Erst ein säckchen auf EINER Seite (also nicht die Seiten wechseln beim werfen) zur Mama werfen und mit einer Hand fangen, dan das andere säckchen und dann zurück. erst die eine Seite dann die andere Seite.

Dann geht das noch mit 2 säckchen gleichzeitig.

Das selbe könnt ihr auch über Kreuz probieren.

Meinen kids machen diese jonglierübungen richtig spaß und sie sind nicht so schwer als das sie die Lust verlieren würden.

Balancieren auf einem Seil (es geht aber auch am anfang einfach nur wolle oder Paketband) das als Parcour auf den boden gelegt wurde, machen meine kids auch gerne. Besonders wenn sie selbst den Parcour legen dürfen und Mama auch mitmacht
viele kurven, zick-zack, enge Wendungen etc. und ruhig auch Hindernisse drum drübersteigen, drüber klettern, etc einbauen lassen.

Das fiel mir jetzt spontan ein.


Lg Mel
P.S. für Regenwetter hab ich Arbeitsblätter mit Labyrinthen, Spiegelungen, Wege und Muster weiterführen, Wege, Formen und Muster übertragen in leere Kästchenfelder etc.


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13.08.2010 18:08
avatar  lupa
#4
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Hallo Zottel,

wie wär´s mit Lego und / oder Modellbau?

LG

lupa


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13.08.2010 19:43
avatar  Zottel
#5
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Hallo Rapunzel,

supi - an Knete habe ich gar nicht mehr gedacht! Müsste ich sogar noch im Haus haben...

Im Kletterwald sind wir "Stammkunden" - dort waren wir erst kürzlich wieder, das macht meinem Sohni echt Spaß. Eine Kletterhalle müsste ich mal ausfindig machen.

Danke für Deine Tipps

Liebe Grüße

Zottel


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13.08.2010 19:56
avatar  Zottel
#6
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Hallo Melody,

wow, danke für Deine Mühe . Mensch, auf Finger- bzw. Klatschspiele wäre ich jetzt gar nicht gekommen!!! Muss ich unbedingt testen. Was ich hin und wieder mache, ist Sohni den Takt nachklatschen zu lassen (vom Notenblatt ablesen).

Das Jonglieren + Balancieren werden wir auf jeden Fall angehen.

Zitat
für Regenwetter hab ich Arbeitsblätter mit Labyrinthen, Spiegelungen, Wege und Muster weiterführen, Wege, Formen und Muster übertragen in leere Kästchenfelder etc.



Weil Sohni eine visuelle Wahrnehmungsstörung hat sollte er das sowieso üben. Da bin ich "dran".

Hmm, da fällt mir noch ein: Ball prellen. Hände dabei abwechseln.

Ich denke Schlagzeug spielen wäre da eine super Sache .

Ein ganz dolles Merci!

Zottel


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13.08.2010 20:03
avatar  Zottel
#7
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Hallo Lupa,

ja, die Legokiste habe ich gestern auch mal wieder vorgekruschtelt... Modellbau haben wir noch nicht probiert. Da gibt es sicher auch tolle Sachen...

Ich schau jetzt mal, ob ich noch irgendwo ein vernünftiges Hüpfseil finden kann. Das Seilspringen hat Sohni nämlich auch noch nie wirklich gekonnt.

Seine Leidenschaft: mit dem Hüpfball im Trampolin springen

Vielen Dank für Dein Posting

Grüße

Zottel


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14.08.2010 08:58
avatar  Simone
#8
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Hallo Zottel,

Schlagzeug ist auf jeden Fall was für ADHSler. Dabei verknüpfen sich nämlich die linke und rechte Hirnhälften besser weil jeder Arm und jeder Fuss was anderes machen muss.

Es gibt bei euch doch bestimmt einen Musikverein o.ä., wo er das lernen kann. Und ein Schlagzeug bekommt man auch gebraucht recht günstig.

Meine Jungs machen das übrigens mit absoluter Vorliebe, sehr zum Leidwesen unserer Nachbarn

LG

Simone

Nur gemeinsam sind wir stark! - Heute schon die Welt auf den Kopf gestellt?


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14.08.2010 09:43 (zuletzt bearbeitet: 14.08.2010 09:44)
avatar  Zottel
#9
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Hallo Simone,

weil wir praktisch keine Nachbarn haben - jedenfalls keine wirklich "direkten" - wäre Schlagzeug geradezu ideal. Aber Sohni hat da leider keinen Bock drauf. Vielleicht ändert sich das ja mal... Ich hätte da sogar einen Bekannten, der Schlagzeugunterricht gibt...

Apropos "Bock" - habe heute das 1. Mal mit Sohni die Fingertreppe geübt. - Ohne Worte - Er hats dann aber echt gut hinbekommen; NACH seinen Bockanfällen . Es ist wie immer, ich muss wirklich stur alles einfordern. Freiwillig? Never ever. Wenns dann klappt, dann ist wieder alles "Pippi"...

Boah, ich komm´ mir langsam echt vor wie ein Kameltreiber. Intrinsische Motivation? Kennt mein Kind nicht...

Liebe Grüße

Zottel


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14.08.2010 15:45
avatar  FaVe
#10
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Hallo!
Bezüglich Schlagzeug und bock drauf: gerade total angesagt sind Cajon oder Djembe: ersteres wie eine Holzkiste, man sitzt drauf und "klopft drauf", die Djembe ist eihne afrikanische Trommel.

Ich habe mein ADS-Kind an unsere Musikschule für eine Kurs angemeldet, der nach den Sommerferien beginnt, mit Djembe, Rhythmik, Bewegung und Bodypercussion. Ich haoffe, dass es auch seinen Automatisierungsproblemen hilft.

Meiner hat eine zeitlang sehr gerne genagelt: alte bretter oder Holzreste mit Nägeln zu tollen Bildern ... sogar ziemlich gut als Geschenke in der Verwandtschaft!

Knete hätte ich Dir auch empfohlen, wobei meine das nur toll fanden, wenn es ein großer Klumpen war, also habe ich die selbergemacht, irgendwo hätte ich auch noch das Rezept!

Grüße FaVe


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