Ein weiterer Neuling
Hallo!
Danke für Deine Schilderungen,wie es euch mit Medis geht: gerade die genaue Beobachtung von Appetit und der entsprechenden Entwicklung kann sicher vielen anderen helfen.
Noch eine Anmerkung zu unterschiedlichen Lehrern und Bewertung: bei unserem Sohni ist aber die Konzentration und Lustlosigkeit auch unter Medis viel besser geworden: aber es ist doch so, dass er da Unterschiede macht, ob ihn ein Fach interessiert, wann es am Schultag stattfindet ...
die gleiche Lehrerin berichtete mir, dass sie ihn morgens in Erdkunde als völlig andere Person erlebt als nachmittags in Bildende Kunst: ersteres interessiert ihn, Kunst findet er total doof: er hat im letzten Sommer mit dem Zeugnis eine ausgiebige Bewertung für jedes einzelne Fach bekommen: da taten sich ziemliche Unterschiede auf. Natürlich gibt es Lehrer, die ADHS komplett ignorieren, da muss man dran bleiben. Aber manche wird man auch nicht belehren können, die bleiben so, wie sie sind.
Trotz allem: tolle Entwicklung!
Grüße FaVe
Hallo liebes Forum,
wir haben in zurückliegenden Schulferien nach einer familieninternen Diskussion tatsächlich die Medikation ausgesetzt. Das hat wirklich gut funktioniert.
Der etwas in die Abendstunden verschobene Appetit, wurde sehr schnell wieder in die Mittagsstunden zurückgeholt und somit sind alle Nebenwirkungen auch schon genannt, die bei meinem Sohn aufgetreten sind.
Man hat aber auch gemerkt, dass die Impulsivität sofort wieder da war und seine Schwäche Gesprächsinhalten konzentriert zu folgen. Ansonsten war natürlich auch kein Schuldruck vorhanden, so dass er sehr entspannt war.
Das Gute daran. Sohnemann hat bei Schulbeginn wieder freiwillig die Medis eingenommen, weil Sie ihm helfen im Schulalltag, sagt er selbst.
Offtopic:
Wenn ich mir dann die 3SAT Reportage über ADHS Kinder in Frankreich ins Gedächtnis rufe, in der unterschwellig die Medis als diskussionswürdig darstellt werden und sich dies auf einzelne "sogenannte" Fachmeinungen stützt, kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Macht Eure eigenen Erfahrungen, setzt Euch mit dem Thema ergebnisoffen auseinander und entscheidet zusammen mit der Familie über den Weg, den Ihr gehen wollt. Aber nutzt immer eine Therapie zusammen mit den Medis. Nur diese Kombination kann zu langfristigen positiven Ergebnissen führen. Wie gesagt: alles meine Meinung.
Bis demnächst.
Beste Grüße
DasSchweigen
Guten Abend an alle,
aktuell sind fast nur positive Dinge zu berichte, aber auch eine wichtige Erkenntnis.
Wie in meinem letzten Beitrag geschrieben, haben wir in den Ferien die Media abgesetzt und alles hat wunderbar funktioniert.
Dann hat Sohnemann gedacht er wäre "geheilt" und mit meiner Frau besprochen am Wochenende die Media ebenfalls wegzulassen. Ist bei dem ON/OFF Medikament ja auch problemlos machbar. Allerdings ist das aktuell noch keine so gute Idee. Sofort gab es wieder das typische Trara bei den notwendigen Hausaufgaben und beim Lernen für Klassenarbeiten. Wir haben dann besprochen, dass wir erstmal nur in den Ferien die Media absetzen und siehe da, alles ist wieder viel entspannter und das Lernen klappt am Wochenende.
Positiv ist weiterhin, dass Sohnemann nun viel besser in der Klassengemeinschaft integriert ist und zudem bei Klassenarbeiten durch das gesteigerte Konzentrationsvermögen besser zurande kommt und dort durch gute Noten Selbstbewusstsein tankt. Letzte Woche ist er mit dem Schulchor vor 1000 Zuhörern aufgetreten. Dies wäre früher ebenfalls nicht denkbar gewesen.
Also zusammenfassend muss man sagen.
Die Medis helfen Ihm ungemein im Alltag und mit dem Therapeuten scheint es auch gut zu laufen. Wobei wir hier bis dato noch keine Response vom Arzt bekommen haben. Sohnemann geht aber weiterhin sehr gerne zu Ihm in die Therapiestunden. Kann also nicht falsch sein.
Dies wars erstmal wieder vom schreibenden Vater.
Beste Grüße
DasSchweigen
Hallo!
Freue mich, dass es bei euch so positiv läuft, UND DASS DU UNS DAVON SCHREIBST!!!
Leider stehen in vielen Beiträgen die Probleme im Vordergrund.
Wäre schön, du lässt uns weiter an euren Erfahrungen mit Schule, Medis, ... teilhaben.
Muntert andere Eltern, die bzgl. weiterem Vorgehen Zweifel haben, bestimmt auf. Klar, deine Meinung und individuelle Erfahrung, aber in vielen Teilen doch wieder typisch.
Weiterhin alles Gute
FaVe
Hallo zusammen,
natürlich halte ich Euch weiterhin gerne auf dem laufenden. Das Forum dient auch mir so ein wenig als Tagebuch der Geschehnisse und so hat man selbst einen guten zeitlichen Überblick.
Aber jetzt habe ich doch eine Frage an das Forum.
Wir haben noch einen zweiten Sohnemann, und zwar den Zwillingsbruder. Allerdings vom Wesen und Aussehen so ganz anders als sein Bruder. Nun verhält es sich bei ihm wie folgt. Er ist nie wirklich auffällig gewesen und musste in seinem Leben sicher des öfteren wegen seinem Bruder zurückstehen.
Er geht ebenfalls in die gleiche Schule. aber eine andere Klasse. In der weiterführenden Schule war es nun so, dass uns die Lehrer ansprachen mit dem Hinweis, ob wir unseren Sohn schon einmal bzgl. seiner Intelligenz haben testen lassen. Nein hatten wir nicht und das hat die Schule dann mit unserer Erlaubnis auch nachgeholt. Ergebnis: Hochbegabt, aber mit Schwächen bei der Konzentrationsfähigkeit.
Deswegen habe ich heute den Jungen beim selben Therapeuten in Hinblick auf Konzentrationsfähigkeit testen lassen. Ergebnis: Nachvollziehbar, exakt auf der Grenze von auffällig und normal. Dies deckt sich mi dem IQ Test, unseren Einschätzungen und denen der Lehrer.
Der Therapeut würde maximal eine leichte Medikation ins Auge fassen, aber keine Therapie, damit er seine gegebenen "IQ PS" besser auf die Strasse bringen kann.
Nun bin ich mir sicher, dass er in der Schule auch so seinen Weg sicher bis zum Abitur machen wird, aber vielleicht nutzt er selbst seine Fähigkeiten nicht wirklich aus. Da bin ich nun in einer Zwickmühle. Medis ja der nein. Sohnemann will sie nicht, obwohl diese seinem Bruder wirklich gut helfen im Lebensalltag und dieser sogar schon bessere Klausuren schreibt als er selbst.
Was kann man noch zur Entscheidungsfindung heranziehen, um möglichst "richtig und verantwortungsvoll" zu handeln.
Schreibt einfach was Ihr denkt als Antwort, jeder Ansatz ist für mich willkommen.
Beste Grüße
Das Schweigen
PS: Ja es stimmt, bei uns ist es nicht wirklich langweilig :-)
Hi DasSchweigen,
es gibt auch Selbsthilfegruppen für Eltern von hochbegabten Kindern - Google weiß bestimmt, wo. Die Symptome von ADHS und Hochbegabung sind ähnlich und es gibt durchaus hochbegabte Menschen mit ADHS.
Viele Grüße
Susanne
Hallo Das Schweigen!
Wie Susanne schon schreibt, versucht doch erstmal ihm bei seiner Hochbegabung zu helfen, ihn in diesem Bereich mit Fördermaßnahmen weiterzubringen. Kenne zufällig in meiner Umgebung Fälle von Schulen, die Klassen für Hochbegabte anbieten (kommt bei euch wohl eher nicht in Frage) oder mit Akademien und Kursen für solche Kinder ein Angebot schaffen, und oft nebenbei noch Infos und Austausch für Eltern.
Ganz ehrlich: wenn von seiner Seite aus kein Leidensdruck bzgl. Konzentration besteht, evtl. also seine hier angeblich fehlenden Fähigkeiten auch auf Langeweile zurückzuführen sind (soll es bei Hochbgabten doch so geben?), würde ich keine ADHS-Medis geben.
Zitat
eine leichte Medikation ins Auge fassen, aber keine Therapie, damit er seine gegebenen "IQ PS" besser auf die Strasse bringen kann.
Nun bin ich mir sicher, dass er in der Schule auch so seinen Weg sicher bis zum Abitur machen wird, aber vielleicht nutzt er selbst seine Fähigkeiten nicht wirklich aus.
Ich hätte ein ganz schlechtes Gefühl, einem Kind nur deshalb Medis zu geben, weil es vielleicht seine Fähigkeiten nicht ausreizt??!!! Nein anders: ich finde das geht gar nicht!!!! Genau das werfen uns alle ADHS-Ignorierer doch immer vor: dass wir unsere Kinder dopen für bessere Leistungen!!!
Wenn du dir sicher bist, dass er seinen Weg macht: dann lass ihn machen! Wenn er selber keine Medis will: das Kind hat ein gutes Gefühl für sich selber, es braucht das nicht!!!!
Grüße Elli
Hallo,
also ich bin auch über Deine Überlegung gestolpert, Deinem Sohn wegen möglicher Hochbegabung und das eventuelle "Nicht ganz auspacken seiner Möglichkeiten" Medikamente zu geben!!
Und da schließe ich mich Elli an: Du kannst zufrieden sein, dass Dein Sohn es ohne weiteres schaffen kann, ganz normal bis zum Abitur durchzumaschieren! Freu`Dich darüber, das können nicht viele hier von sich behaupten!!
Aber es erinnert mich sehr an die These die oft vertreten wird: Medis für bessere Noten! Und das finde ich schlichtweg doof, auch wenn Du es gut meinst!
die smilla
Hallo,
Ich finde auch man sollte bei der Entscheidungsfindung nicht auf die Noten schielen. Schliesslich sagt das sowieso überhauot nichts darüber aus, ob unsere Kinder späte mal erfolgreich und glücklich sein werden.
Viel wichtiger ist doch, ob das Kind leidet oder nicht und evtl andere Formen der Kompensation sucht ( Alkohol, Drogen, gefährliche Sportarten).
Der IQ-test hat zwar jetzt viele Fragen aufgeworfen, aber deinem Sohn vielleicht auch viele Antworten gegeben, warum er so ist wie er ist.
Ich würde das ganze auch weiter beobachten und ihm Material geben zum Lesen und das gespräch suchen. Andererseits würde ich ihm die Medis aber auch nicht verbieten, wenn er wissen möchte, ob es ihm damit besser geht.
Liebe Grüße Claudia
PS: hat jemand mein Portmonnaie gefunden, das ich seit heute morgen suche?
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