Vorstellung

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08.07.2019 22:20
avatar  lupa
#11
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Hallo Wirrkopf,

ich habe Deine Vorstellungsbeiträge jetzt wieder und wieder gelesen. Alle sind sehr umfangreich (was an sich natürlich kein Problem ist) und Du sprichst viele unterschiedliche Themen an. Man kann herauslesen, dass Du gerade an vielen Fronten kämpfst.

Zu Vielem, was Du schreibst, würde mir sofort etwas einfallen. Da kommen aber schnell ein paar Stunden Zeit und einige Kilometer getippte Antwort zusammen. Das wird dann schnell uferlos. Man verliert in der Vielfalt der Themen den Überblick und sieht irgendwann den Wald vor Bäumen nicht mehr.

Je konkreter Du Deine Fragen formulierst, um so zielgerichteter können wir antworten

Deshalb, bevor wir uns die Finger wund tippen für Antworten, deren Fragen Du gar nicht gestellt hast:
Was genau ist Dein Anliegen? Was möchtest Du wissen? Bei welchem Problem oder Thema wünscht Du Dir Meinungen / Erfahrungen / Austausch / Unterstützung?

Ich freue mich auf den weiteren Austausch mit Dir! Schön, dass Du da bist.

lupa

Earth is flat, pigs can fly and ADHD doesn't exist..

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09.07.2019 07:46
avatar  _E_V_A_
#12
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Hallo Wirrkopf, herzlich Willkommen!

Ich habe mich jetzt mal durch deine Texte und die Antworten gearbeitet, da ich selber noch recht neu hier und in der Thematik ADHS bin, kann ich dir vermutlich nicht so viel dazu helfen....

Ich finde Förderschulen wenn es dort nur um die Erfüllung der Schulpflicht geht auch schwierig, mein Mann ist ziemlich sicher ein nicht diagnostiziertes ADHS Kind gewesen und kam dann mit dem Stempel 'schwer erziehbar' in unsere ortsansässige Förderschule, hatte dann mit 16 weder einen Schulabschluss noch war auf dem Stand, dass er diesen an einer Regelschule hätte nachholen können. Englisch hat er beispielsweise nie auch nur Ansatzweise gelernt.

Er hatte Glück und ausreichend Biss um sich eine Lehrstelle zu erkämpfen, mit einer tollen Chefin die ihn erst in das BVJ und dann auch da durch geboxt hat. Dank seines Geschicks und Talents hat er einen guten Weg gemacht....

Für unseren Sohn und uns kommt daher die hiesige Förderschule definitiv nicht in Frage,(obwohl das Feststellungsverfahren für Förderbedarf ESE durch ist, also wir wechseln könnten) allerdings gibt es im weiteren Umkreis Förderschulen welche ganz andere Konzepte haben und sowohl den normalen Stoff an den üblichen Lehrplänen orientiert, unterrichten und auf eine Rückschulung ins Regelschulsystem hinarbeiten. Möglicherweise gibt es sowas bei euch auch...

...wenn selbst ein Kind nicht mehr lacht wie ein Kind...

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09.07.2019 14:00
#13
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Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
..., die erste Klasse nicht geschafft.
Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
..., hat er auch die 2. Klasse nicht geschafft.
Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Und trotzdem ist er gerade mit ach und krach in die 3. Klasse gekommen.

Nur um Missverständnisse zu vermeiden ... Dein Sohn blieb drei Jahre in der Eingangsstufe? Und es liegt dir nichts Schriftliches vor, worin steht, weshalb er "die Klasse nicht geschafft" hat?

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Laut der Lehrerin schafft er auf keinen Fall die Regelschule weil er dort nicht die Zeit bekommt, die er benötigt.

Seine Lehrerin ist Lehrerin an einer Montessori-Schule. Einen Fachlehrer am Gymnasium würde ich sicher nicht danach fragen, wie der Unterricht in einer Montessori-Schule aussieht. Merkst du was? Bilde dir zur Regelschule bitte deine eigene Meinung (frag andere Mütter, frag Lehrkräfte an Regelschulen ...).

Zitat von SusanneG im Beitrag #2
Das erste, was mir dazu einfällt, ist Schulbegleiter. Aber dazu reicht eine ADHS-Diagnose nicht aus. Doch siehe oben: Da ist noch mehr.

Das zweite, was mir dazu einfällt, ist Nachteilsausgleich.

Zitat von FaVe im Beitrag #3
Was bekommt er, welche Dosierung und wann ?
Zitat von Wirrkopf im Beitrag #4
20mg Methyl... retard, eine Tablette.

Methylirgendwas retard ist ein Generikum, eins von inzwischen einem gefühlten Dutzend - und sie sind leider nicht alle gleich. Was genau steht auf der Verpackung? Welcher Hersteller?

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #4
Weder vor der Schule noch nach der Schule bekommt er das Medikament, noch in den Ferien oder am Wochenende.

Wir parken dieses Thema mal, sonst verzetteln wir uns.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #4
Und ich kann nicht die ganze Zeit neben meinem Großen stehen, ...

Doch! Er sollte aufräumen, bevor du fegst. Nicht aufzuräumen bringt nur Nachteile. Du kannst neben ihm stehenbleiben, bis jedes einzelne Teil vom Boden weg ist. Du kannst ihm eine Kiste ins Zimmer stellen, in die er erst mal alles reintun kann; das geht (für ihn und auch nur für den Moment) schneller und es ist alles "in Sicherheit". Du kannst ihn aber auch selber fegen lassen; dann merkt er selbst, wie das nervt, wenn man das Fegen immer wieder unterbrechen muss, weil etwas im Weg liegt. Alle drei Möglichkeiten (und vermutlich gibt es noch mehr) erfordern aber zumindest anfangs deine Anwesenheit. ADHS-Kinder müssen aufräumen zuerst gründlich lernen. Mütter von ADHS-Kindern haben mitunter etwas von einem Kameltreiber ... ...

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #4
... Dinge beschädigt, aus Wut ...

Bitte schildere diese Situationen genauer. Was ging voraus, was macht er, ist er dabei ansprechbar?

@AndreaA @Mandelkern @mellissandra ...

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #4
Wenn auch nur durch das gezwungene tägliche Schreiben, so dass das Schreiben an sich keine Mühe mehr macht.

Das gezwungene tägliche Schreiben ... kann für ihn der absolute Horror sein und ihn für alles andere blockieren. Druckschrift statt Schreibschrift? Und wie ist das mit einer Tastatur?

Zitat von lupa im Beitrag #5
Fast alle der oben genannten Charakteristika des Unterrichts an Montessori - Schulen sind Gift für ADHS - Kinder!

Also genau das, was ich aus den letzten zwanzig Jahren Fortbildung mitgenommen habe. Ich konnte eben die Einzelheiten nicht definieren. Danke lupa.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #6
... auch in dieser Schule einen Wochenplan zu machen, den ich aber mit nach Hause bekomme und selbst kontrollieren kann.

... und den du bitte in Tagespläne zerpflückst - mit einem Wochenplan fängt dein Sohn rein gar nichts an.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #7
das Englisch würde ihm in der Foerderschule genauso fehlen wie in der regelgrundschule.

Mein Enkel - 2. Klasse - hat Englischunterricht. Ok, Schule ist Ländersache, ist also in jedem Bundesland unterschiedlich. Setze bitte nicht voraus, was du nicht an der Schule selbst gefragt hast.

Zitat von Marge_S im Beitrag #9
Wo sind die Mütter, die heute sagen: "Kind, es reicht, du hast 2 Stunden über deinen Hausaufgaben gesessen. Klapp die Bücher zu und geh jetzt spielen."

Also, vor 25 Jahren machte "man" das so ...

Zitat von Marge_S im Beitrag #9
Wenn dein Sohn tatsächlich eine Inselbegabung hat, ...

Eine Inselbegabung sehe ich nicht. Was ich sehe, sind spezielle Interessen. Ich überlege gerade, für welche Fächer er sich nicht interessiert - mir fällt keines ein/auf. Sollte man den IQ-Test infrage stellen?

Zitat von _E_V_A_ im Beitrag #12
Förderschulen welche ganz andere Konzepte haben und sowohl den normalen Stoff an den üblichen Lehrplänen orientiert, unterrichten und auf eine Rückschulung ins Regelschulsystem hinarbeiten.

Auch Förderschulen haben sich mehr oder weniger spezialisiert. Erkundige dich genauer; natürlich kommt nur eine Förderschule infrage, die auf eine Weiterbeschulung in der Regelschule hinarbeitet.

Wir wollen deinen Sohn jetzt nicht in eine Sonderschule quasseln. Wir bitten dich aber, dich über jede Schule (möglichst in der Schule) zu informieren, bevor du dir eine Meinung zu der betreffenden Schule bildest. Es gibt inzwischen viel zu viel Auswahl ...

Lesen gefährdet die Dummheit


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09.07.2019 15:58 (zuletzt bearbeitet: 09.07.2019 17:19)
avatar  AndreaA
#14
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Hallo Wirrkopf,

auch von mir herzliches Willkommen hier im Forum.

Ich stimme der Bitte von lupa zu. Schreibe doch konkret deine Fragen, damit wir konkret antworten können. Mir geht es da wie lupa. Ich könnte seitenweise etwas schreiben. Wäre dann nur blöd, wenn dich genau das nicht interessiert.

Auch kann ich mir vorstellen, dass die ADHS nicht die einzige Baustelle ist, wie Susanne schon schrieb.

Du schreibst, dass es an manchen Tagen gut läuft. Wie sehen die Tage an denen es gut läuft, aus? Unterscheiden sie sich von anderen Tagen (Termine, Ausflüge etc)?

Wenn er "bockt" oder wenn er "Dinge aus Wut" beschädigt, was geschah vorher? Hatte er vorher einen anstrengenden Tag? War er in einer größeren Gruppe (mehrere Kinder / Erwachsene) unterwegs? War er an sehr wuseligen, lauten Orte? Oder war es sehr warm / kalt / hell? Gab es sonst irgendwelche Trigger?

Was heißt er "bockt"? Wie sieht das aus? Ist er verbal sauer, wird er handgreiflich oder zieht er sich komplett in eine Ecke o. ä. zurück?

Ich höre jetzt erstmal auf zu Fragen und freue mich auf einen weiteren Austausch mit dir.

Viele Grüße
Andrea


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09.07.2019 16:48
avatar  lupa
#15
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Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
die erste Klasse nicht geschafft hat.
hat er auch die 2. Klasse nicht geschafft.
ist er gerade mit ach und krach in die 3. Klasse gekommen.

Auch wenn es schwer fällt und Du das gerade überhaupt nicht hören möchtest: aber genau das IST bereits Förderschulniveau. Die ersten beiden Grundschuljahre auf drei Jahre verteilen und danach, wenn möglich, in Klasse 3 an der Regelschule zurückschulen. Das ist das Prinzip der Diagnose - Förder - Klassen. Und diese sind Teil der Förderschule. So ist es jedenfalls in unserem Bundesland.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Laut der Lehrerin schafft er auf keinen Fall die Regelschule weil er dort nicht die Zeit bekommt, die er benötigt.

Grundsätzlich steigen die Anforderungen an Selbsorganisation und Arbeitstempo in Klasse 3 deutlich an. Rücksichtnahme auf individuelle Stärken und Schwächen gibt es da kaum ... schnelleres Arbeiten wird einfach erwartet. Schluss mit Schulanfänger - Schmusekurs ...
Wenn Du wissen möchtest, ob Dein Sohn Klasse 3 in der Regelschule schaffen würde: vielleicht gibt es ja die Möglichkeit, eine 3 oder 4 wöchige Probezeit für ihn an der Grundschule vor Ort zu vereinbaren.

Zitat von SusanneG im Beitrag #2
Das erste, was mir dazu einfällt, ist Schulbegleiter.

Das mit den Schulbegleitern ist nicht ganz so einfach. Die müssen über das örtliche Jugendamt beantragt, genehmigt und finanziert werden. Und das Jugendamt wird dem Antrag nur stattgeben, wenn Sohn in der Schule an der gesellschaftlichen Teilhabe beeinträchtigt ist ... nicht wegen schlechter Noten, zu langsamem Arbeitstempo oder fehlender Selbstorganisation.
Und: Schulbegleiter sind i.d.R. keine ausgebildeten Fachkräfte ... im Prinzip kann das Jedermann machen. Oft sind das pädagogisch interessierte Hausfrauen auf der Suche nach etwas Abwechslung oder Jugendliche im FSJ ... mit beiden kann man Glück oder Pech haben ... Anspruch auf "Fachlichkeit" hat man keinen.

Zitat von SusanneG im Beitrag #13
natürlich kommt nur eine Förderschule infrage, die auf eine Weiterbeschulung in der Regelschule hinarbeitet.

Das tun grundsätzlich erst mal ALLE Förderschulen. Im Idealfall wechseln die Kinder nach den ersten drei Jahren in der Diagnose - Förder - Klasse zurück in die 3. Klasse der Regelschule (s.o.). Danach ist ein Wechsel zwar grundsätzlich auch in jeder anderen Klassenstufe möglich, wird aber natürlich mit jedem weiten Schuljahr schwieriger und damit unwahrscheinlicher. Mit einem späteren Wechsel tun sich die Kinder i.d.R. sehr schwer.

Zitat von SusanneG im Beitrag #13
Wir wollen deinen Sohn jetzt nicht in eine Sonderschule quasseln.

Nein, das will ich auch nicht.

Deshalb die Frage an Dich: Was ist denn Deine Idealvorstellung, wie und an welcher Schule es im neuen Schuljahr für Sohn weitergehen sollte?

Und, was ich noch nicht verstanden habe:
Was ist denn eigentlich der aktuelle Stand? Ich weiß nicht, in welchem Bundesland ihr wohnt und ob dort die Sommerferien schon begonnen haben. In Beitrag 1 schreibst Du
Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Nun haben wir uns für einen Schulwechsel entschieden.

Weiter schreibst Du dann
Zitat von Wirrkopf im Beitrag #6
Nächstes Schuljahr werden vermutlich auf seiner jetzigen Schule nur 8 bis 10 Kinder sein bei 2,5 Lehrern. Vielleicht gibt es ja einen Weg, auch in dieser Schule einen Wochenplan zu machen

Seine "jetztige Schule" ist doch die Montessorischule, oder? D.h. ihr denkt nun doch darüber nach, ihn dort zu lassen und die Schule nicht zu wechseln? Habe ich das richtig verstanden?
Bis wann müsstet ihr denn eine Entscheidung getroffen haben? Und falls ihr doch den Schulwechsel wollt: An welche Schule hattet ihr denn gedacht? Wenn es nicht die Förderschule sein soll, müsstet ihr doch irgendeine Idee für eine Alternative haben ...???

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Die beiden Intelligenztests wurden als Gesamt IQ Zusammengefasst auf knapp 100.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Festgestellt wurde im Verbalteil eine Hochbegabung und im Verarbeitsungsteil und der Arbeitsgeschwindigkeit nahe an der Behindertengrenze.

Ein "zusammengefasster Gesamt - IQ" ist relativ bedeutungslos, weil überhaupt nicht aussagekräftig. Entscheidend ist die Betrachtung der einzelnen Subtests ... und die Schwankungsbreite zwischen diesen.
Gerade die Bereiche Informationsverarbeitung und Arbeitsgeschwindigkeit sind für die schulischen Leistungen entscheidend. Mit starken Einschränkungen in diesen Bereichen, wird er ein Gymnasium (oder eine Realschule) wohl eher nicht besuchen können.
Bei allem Respekt vor den vielfältigen Interessen und Begabungen Deines Sohnes ... aber: auch DAS ist euer Sohn ... ihr dürft das nicht ausblenden!
Und: diese Schwierigkeiten lassen sich auch nicht wegtherapieren. Sie werden ihm erhlaten bleiben ... und er wird lernen müssen, damit durch´s Leben zu gehen.
Akzeptanz wäre also der erste Schritt in die richtige Richtung.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #4
Was er im Kopf hat ist in dieser Schule wenig wichtig, nur was geschrieben dasteht. Auf der anderen Seite, in der höheren Schule ist es ja gar nicht anders.

Du schreibst es ja schon selber: auf einem Gymnasium wird auf die Einschränkungen Deines Sohnes sicherlich KEINE Rücksicht genommen ... entweder er kann Schritt halten, seine Leistung zum geforderten Zeitpunkt abrufen und auf´s Papier bringen ... oder er wird füher oder später "aussortiert". Unser Schulsystem ist da leider gnadenlos ... was ein Kind "im Kopf hat" interessiert leider kaum jemand.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
Hausaufgaben sind im Montessori-Konzept genauso wenig vorgesehen wie Klausuren, Tests usw.

Ein weiterer Punkt, auf den an der Regelschule ganz sicher KEINE Rücksicht genommen wird. Wenn ihr von Hausaufgaben bisher verschont geblieben seid, dann solltest Du Dich darüber glücklich schätzen. Dieser eine Punkt spricht nun eindeutig FÜR die Montessorischule. Hier im Forum findest Du seitenlange Berichte über den täglichen Hausaufgabenwahnsinn mit ADHS - Kindern ... oft grenzen diese Situationen an Hausfriedensbruch und Kindeswohlgefährdung ... vom seelischen Druck der Kinder vor Klassenarbeiten mal ganz zu schweigen.
Für Deinen Sohn wären diese Punkte sicher eine SEHR große Herausforderung.

Zitat von Wirrkopf im Beitrag #1
... und seiner sehr großen Schreibschwierigkeiten. Er kann inzwischen im normalen Tempo schreiben, wenn man ihn einfach läßt aber eben mit extrem vielen Fehlern. Aber er kann immer noch alle Aufgaben sehr laaaangsam und die Rechtschreibung ist für Ende 2. Klasse knapp durchschnittlich.
Ich gehe dafür extra einen Kurs für LRS mit ihm durch

Habt ihr einen offiziellen LRS - Test machen lassen? Im Allgemeinen macht man diesen Ende Klasse 2, wenn es im Bereicht Rechtschreibung größere Probleme gibt. Eine anerkannte LRS - Diagnose wäre sehr wichtig, wenn ihr an eine Beschulung an der Regelschule denkt. Nur dann habt ihr die Möglichkeit, einen Nachteilsausgleich zu beantragen.


Ich gehe davon aus, dass wir uns wieder lesen ... bis dahin ...

lupa

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09.07.2019 16:56
#16
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Hallo Susanne,
Ohne Medikamente (Medikinet) dauert es mindestens zwei Stunden mit sehr viel Aerger, neben ihm zu stehen und das Aufräumen, egal ob in Kiste, Sack oder sortiert. Das kann ich allein mit einem 4jaehrigen schwer stemmen. Fegen lasse ich ihn auch, kein besseres Ergebnis.
Wenn er gute Tage hat, ist er ratzfatz angezogen, häufig sogar vor mir, ist sehr hilfsbereit und spielt statt zu zappeln und hampeln.

Die Wutanfälle kommen praktisch bei jeder Anforderung. Bitte zieh dich an, bitte putz dir die Zaehne, bitte räume auf, bitte... Das sind meist die Trigger. Oder ich habe was gesehen was er gemacht hat und schimpfe dafür. Manchmal aber auch berechtigt, wenn's der Kleine war und nicht ich. An guten Tagen kann er sehr schnell aufräumen und Anforderungen aller Art führen nicht zu Wutanfällen .

Was die Regelschule bei uns angeht höre ich viel von Nachbarn. Sogar von jemandem mit ähnlichen Problemen und die Arbeit, die die Mutter täglich hat.

Eigentlich lernt er extrem gern und viel und schnell, solange es nichts mit Schreiben zu tun hat. Und wenn er eine Geschichte schreiben möchte, diktiert er sie einer Klassenkameradin, diese war schon ein kleines Buch.. Es ist tatsächlich egal was. Außer vielleicht Kunst und Musik. Da höre ich nie was. Das sagt glücklicherweise sogar die Lehrerin. Aber er ist in der Ausführung sehr langsam, also sobald die Hände statt der Mund zum Einsatz kommen.


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09.07.2019 17:03
#17
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Entschuldigt bitte, dass ich solange Texte schreibe, ich versuche mich kürzer zu fassen. Im Moment ist tatsächlich die Schule das draengendste Problem.
Beim täglichen Schreiben sind bereits Fortschritte da. Aus meiner Sicht hole ich nach, was die Lehrerin nie gemacht hat, ich bringe ihn zum vielen Schreiben, damit er weniger Probleme hat und dies hoffentlich automatisiert. Ich denke nicht, dass er da negativ drauf reagieren wird, sondern eher positiv. Er hat Erfolge, wird gelobt und verbringt Zeit mit mir. Ohne Medis ist's aber negativ, mit Medis machts beiden sogar spaß.


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09.07.2019 17:29
#18
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Zu akzeptieren dass jemand offensichtlich klug ist und schnell versteht, aber trotzdem keine vernünftige Schule schaffen wird, ist eben nicht leicht. Leider ist er auch mehr im Kopf stark, mit den Händen aber eher schwach, so dass ich mir ihn eher als Historiker denn als Handwerker vorstellen kann. Den kleinen dagegen kann ich mir wohl als Handwerker vorstellen.

Wenn ihr sagt, dass eine Rückführung in eine Regelschule nach der dritten Klasse eher selten ist, dann werde ich mich schon aus diesem Grunde dagegen entscheiden. In Regelschulen zählte zumindest bei mir damals noch die mündliche Leistung. So bin ich durch Realschule, Wirtschaftsschule und Abitur mit einem dreier durchschnitt gekommen, trotz häufig sehr schlechter schriftlicher Arbeiten.

Den Idealfall sehe ich für meinen Sohn, dass er jemanden an seiner Seite hat, der ihn ständig zur Arbeit zurück führt und einfach nicht locker lässt und sich nicht auf Diskussionen einlässt. Und einen Lehrer der ihn bestimmte Dinge häufig wiederholen lässt per Arbeitsplan. Also so wie wir die Kinder bei den Hausaufgaben und beim Aufräumen dahinter her sind.
Kameltreiber triffts genau. Leider ist das Treiben bei mir von vielen Faktoren abhaengig. In erster Linie natürlich die Kraft.


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09.07.2019 17:40
avatar  Zottel
#19
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Hallo Wirrkopf,

netter Nick! Schön, dass Du in unserem Forum gelandet bist .

Ich grüble nun bereits seit 2 Tagen, was ich antworten könnte... mir geht es da ein bischen wie Lupa - Du hast sehr viele Themen angerissen. Wenn ich nun alles schreiben würde, was mir dazu einfällt, würde das hier vermutlich ein Monsterthread werden .

Mich würde interessieren, wie es Deinem Sohn geht, wenn er nach der Schule heimkommt. Ist das die Zeit, in der er bockig ist? Von 8-16 Uhr ist ein sehr, sehr langer Schultag für einen Grundschüler mit Reizfilterschwäche. Mein Sohn hätte das nicht geschafft. Er war nach einem halben Schultag schon fix und alle, wenn er nach Hause kam...


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09.07.2019 19:08
#20
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Hallo,
Mein Sohn ist eher morgens bockig. Nachmittags ist er sehr fröhlich und ausgelassen. Manchmal sogar zu sehr, aber als wenn Medikinet noch wirkt, ist er gut Ansprechbar. Es sei denn ich komme mit Aufräumen, Hilfe im Haushalt oder anderen Dingen die er nicht mag.

Im Prinzip: Bei Anforderungen jeglicher Art egal zu welcher Uhrzeit und oft beim Aufstehen, da er lieber lange liest. Hat er den dreh geschafft freut er sich auf die Schule.

Aber ja, manchmal glaube ich, dass er zuviel hatte. Er scheint damit klar zu kommen.


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