Gut in der Schule und trotzdem ADHS?
#21
Zitat
Sugar is the real enemy? Gell, du weißt schon, dass 100 g Fett 800 Kalorien haben und 100 g Zucker nur 400.
Ja, das weiß ich - aber man darf das halt nicht nur an den Kalorien festmachen. Fette sind inzwischen rehabilitiert - fettarm ist nicht wirklich gesund... und: Fett ist halt nicht gleich Fett.
In Sachen Entzündungen/ Mikrobiom/ Immunsystem wurde (zu viel) Zucker inzwischen als "the real enemy" enttarnt - und zu viel Zucker hat halt tatsächlich Suchtpotenzial (vor allem in Verbindung mit Fett). Wenn der Blutzuckerspiegel Achterbahn fährt, leidet man halt auch gerne öfters an Kopfschmerzen und Heißhunger.
Zitat
Kühlschrank ist bei mir the real enemy.
Essen/ Trinken hält Leib und Seele zusammen - Mahlzeiten haben bei mir einen sehr großen Stellenwert, ich esse echt sehr gerne und auch oft zu viel . Leider gibt es aber heutzutage viel zu viele Lebensmittel, die im Grunde keine Lebensmittel mehr sind. Außerdem gibt es viel zu viele Gurus - unsere Großeltern wussten halt noch, wie es richtig geht (vor allem haben die nicht ständig was vor sich "hingemümmelt")...
#23
So, hatte im zweiten Anlauf jetzt endlich ein Vorgespräch mit einer Diagnostikerin. Habe bei ihr ein sehr gutes Gefühl und sie hat auch schon angedeutet, dass es ihr sehr plausibel erscheint, dass ich ADHS habe. Trotzdem muss natürlich die volle klinische Diagnostik gemacht werden, und darauf muss ich jetzt noch mal warten, vermutlich bis zum Frühjahr. Irgendwas ist ja immer. Das Vorgespräch hat 45 Minuten gedauert und sie hat eine Menge Fragen gestellt, die ich sofort nachvollziehen konnte, aber eine Frage hat mich etwas gewundert. Und zwar fragte sie, ob ich irgendwelche zwanghaften Verhaltensweisen habe. Das habe ich verneint. Habt ihr eine Ahnung, worauf sie damit hinaus wollte?
#24
Hallo Frank,
das klingt ja vielversprechend, ich drücke die Daumen, dass auch der nächste Termin positiv verläuft.
Zu den Zwängen: Nur aus eigener Beobachtung in unserer Familie und im ADHS-Freundeskreis: Zwänge scheinen eine häufige Komorbidität zu sein bei ADHS. Daher finde ich die Frage sehr sinnvoll.
LG, Mandelkern
Hallo Frank...
...sie könnte zwanghafte Tics meinen. Mein Sohn hat eine ganze Rabatte davon, früher noch viel mehr als heute und auch unterschiedlich ausgeprägt. Besonders wenn er in, für ihn stressigen Situationen war/ ist, haben sich diese zwanghaften Tics
extrem gezeigt...
smilla
#27
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #14
Meine Ehekrise kommt aber unter anderem daher, dass ich, wenn ich mich körperlich nicht gut fühle, noch viel schlechter funktioniere und mich am Liebsten einfach nur ins Bett legen und schlafen möchte. Meine Frau ist viel robuster und kann auch wenn sie krank ist einfach durch den Tag powern. Und hat dann nicht so viel Verständnis dafür, dass ich das nicht kann, bzw. so ein leiser Zweifel ist halt immer da, dass ich mich doch eigentlich einfach nur ein bisschen zusammenreißen müsste. Nur, mich zusammenreißen, tja, das kann ich wirklich wirklich schlecht. Ibuprofen hilft etwas und die schlucke ich auch in rauen Mengen, aber trotzdem ist die Wahrscheinlichkeit eines Wutausbruchs dann auch viel höher, wenn ich mich körperlich nicht gut fühle, was leider mehr als 50% der Zeit der Falle ist.
Ich habe tatsächlich sehr viel Zeit darauf verwendet, mich mit den Infektionen zu beschäftigen, weil ich dachte, sie wären das Problem. Dabei ist es wohl eher die Wechselwirkung von Infektionen und ADHS, die das Problem ist...
Ein halbes Jahr später (und übrigens immer noch keinen Termin für die Diagnostik), und ich bin, nach einer langen Hoch-Phase, wieder mal an so einem Punkt der Erschöpfung, heftiger als seit langem. Auf den Hinweis einer guten Freundin habe ich mich jetzt noch mal intensiver mit dem Thema Depression auseinander gesetzt und neige zu der Annahme, dass ich phasenweise schon öfter eine leichte Depression gehabt habe, die aber nach ein paar Wochen oder Monaten immer von alleine wieder weg gegangen ist. Ich bin jetzt in einer ADHS-spezialisierten neurologischen Praxis auf der Warteliste für die ADHS-Diagnostik, dort wäre ich dann aber vermutlich auch wegen einer etwaigen Depression richtig aufgehoben, oder?
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #27
Ich bin jetzt in einer ADHS-spezialisierten neurologischen Praxis auf der Warteliste für die ADHS-Diagnostik, dort wäre ich dann aber vermutlich auch wegen einer etwaigen Depression richtig aufgehoben, oder?
Also vermutlich wird es keine rein neurologische Praxis sein, die sind nicht die fachlichen Ansprechpartner um eine ADHS oder psychiatrische Probleme zu diagnostizieren und zu behandeln.
Gehe mal davon aus, das es eine Praxis für Neurologie und Psychiatrie ist? Es gibt auch noch alte Fachärzte für Neurologie und Psychiatrie. Diese Kombination gibt’s jetzt in der Facharztausbildung nicht mehr. Jetzt macht man entweder einen FA für Neurologie oder einen FA für Psychiatrie und Psychotherapie.
Also für ADHS und Depression sollte es ein Psychiater sein.
https://www.neurologen-und-psychiater-im...ervenheilkunde/
#29
Hallo JaNi, laut Praxishomepage ist die behandelnde Ärztin Fachärztin für Neurologie und Nervenheilkunde. Beim Leistungsspektrum der Praxis wird Depression explizit erwähnt. Man liest ja viel über Depression als Komorbidität und dass bei der Behandlung der Depression auf jeden Fall die ADHS berücksichtigt werden muss. Insofern sollte das ja sicherlich am Besten aus einer Hand erfolgen.
Ich bin gerade ein bisschen baff, dass mir das jetzt zum zweiten Mal passiert, mein Leben lang hätte ich nie gedacht, dass ich ADHS haben könnte, bis ich dann den Rat bekam und mal nachgelesen habe, und dann habe ich gemerkt, dass ich einfach nur keine Ahnung von ADHS hatte, und dass es total auf mich passt und ganz vieles erklärt. Aber selbst danach dachte ich trotzdem weiterhin nicht, dass ich eine Depression haben könnte, bis ich dann den Rat bekam und mal nachgelesen habe, und dann habe ich gemerkt... äh ja. Irgendwie ist Depression doch so etwas Verbreitetes, dass man irgendwie denkt, man weiß doch, was das ist. Aber drei Therapeut*innen haben auch keine Depression festgestellt, weil ich vorrangig über exzessive Prokrastination, innere Blockaden und häufige Infektionen geklagt habe.
Dabei war es die ganze Zeit vor meiner Nase. Meine Frau hat so oft gesagt, "du bist immer so schlecht drauf" oder "du siehst immer alles so negativ" und ich habe sogar noch gesagt "stimmt doch gar nicht". Oder ich habe sogar selbst festgestellt, ich habe drei Hobbies und einen Haufen Sachen in der Warteschlange auf Netlix, Steam und Kindle, aber zu nichts davon habe ich Lust. Habe neun, zehn Stunden geschlafen und war immer noch müde. Aber das kann doch keine Depression sein, ich hatte doch schließlich keine Selbstmordgedanken. :-P
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #29
Fachärztin für Neurologie und Nervenheilkunde
Nervenheilkunde: das sind FÄ für Neurologie und Psychiatrie, nach alter Facharztausbildung.
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #29
mein Leben lang hätte ich nie gedacht, dass ich ADHS haben könnte, bis ich dann den Rat bekam und mal nachgelesen habe, und dann habe ich gemerkt, dass ich einfach nur keine Ahnung von ADHS hatte,
dito... willkommen im Club
Zitat von Frank-guck-in-die-Luft im Beitrag #29
abei war es die ganze Zeit vor meiner Nase. Meine Frau hat so oft gesagt, "du bist immer so schlecht drauf" oder "du siehst immer alles so negativ" und ich habe sogar noch gesagt "stimmt doch gar nicht". Oder ich habe sogar selbst festgestellt, ich habe drei Hobbies und einen Haufen Sachen in der Warteschlange auf Netlix, Steam und Kindle, aber zu nichts davon habe ich Lust.
Mach dir keine Vorwürfe, das bringt doch nichts. Es ist doch gut, dass du jetzt auf der richtigen Spur zu sein scheinst. Sobald die Diagnose dann auch gestellt ist, geht es Schritt für Schritt weiter.
Habe meine eigene Diagnose seit 4 Jahren und seit dem geht's bergauf, wenn auch langsam
LG
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