Hallo zusammen, wie, die Zusammenstellung zu de Medikamenten ist toll und eine echte Hilfe. Vielen Dank dafür.
Medikinet retard könnte er bis zu 35mg ausprobieren, da waren wir ja schon Nähe an der Maximaldosis. Das Equasym ist mit 20mg dosiert, das erhöhen wir hoffentlich. Beim ersten Tag mit dem Equasym war er ganz entsetzt, weil er meinte, "da würde das Medikinet ja mehr bringen." Aber ganz sicher war er sich nicht. Apettit hat er mit beiden Medis nicht. Das ist schade, da er generell an Apettitlosigkeit leidet. Aber abgenommen hat er bis jetzt auch nicht, immerhin. Ich werde dann mehr auf die von Dir genannten Aspekte, wie Handschrift etc. achten und nicht, wie erfolgreich er seine Aufgaben erledigt. Den Test habe ich auf die Woche verschoben, da er am WE sehr spät aufsteht und ich das MPH dann nicht mehr so gerne geben würde. Ansonsten stimmt es natürlich, das sich das WE dazu gut eignet. Aber jetzt ist er ja eh zu Hause.
Ich frag mich noch, ob das, wenn die Trägerstoffe zwischen retardierten und unret. Präparaten unterschiedlich sind, dann doch so klug ist erst mit unret. anzufangen. Wenn man auf einen reagiert, dann hat man ja auch keine Vergleichbarkeit. Dann ist es ja auch so okay, wie die das beim SPZ begonnen haben. Und kann man die Dosis zwischen ret. und unret. vergleichen? Ja nicht, weil die Freisetzung unterschiedlich ist. Dann würde man doch, wenn man beim unretardiertem eine Dosis gefunden hätte, die beim retardiertem erhöhen müssen, oder? Viele Grüße
Du kannst natürlich pausieren mit den Medis (sind keine Spiegelmedis), aber in der Einstellung finde ich es schwierig. Da beobachtet man ja noch viel. Gerade auch am Wochenende, da es an den Tagen ja anders läuft, wie in der Woche. Wenn die richtige Dosis beim richtigen Medikament gefunden wurde, kann man pausieren, muss man aber nicht. Es kommt auch auf das Kind an. Es gibt Kinder, die möchten das Medikament nehmen, weil es ihnen hilft auch am Wochenende (eine Brille setzt man ja auch nicht nur in der Woche auf). Mein Zwerg sagt, dass er es am Wochenende nur braucht, wenn etwas Besonderes ansteht, mit vielen Reizen. Aber das hat er auch erst gemacht, nachdem er es 4 Jahre durchgenommen hat und gelernt hat, sich anders wahrzunehmen.
Zitat von Mariols im Beitrag #32Letzte Frage 😎...Leitlinien zur Einstellung mit den Medis gibt es nicht, nehme ich an. Warum nur nicht? Oder ist es vielleicht sogar besser so?
Es gibt Leitlinien zur Diagnostik und Therapie der ADHS:
Wir haben bisher auch nicht am WE pausiert. Aber im homeschooling unterscheidet sich die Woche bei uns nicht so sehr vom Wochenende und letztlich bin ich auf sein Mitwirken angewiesen. Und wenn er spät aufsteht oder eben nicht gewillt ist früher aufzustehen, dann möchte ich ihm das Medi auch nicht erst Mittags geben.
Danke für die Leitlinien, die kannte ich schon. Ich dachte, ob es so etwas konkret und detailliert für die Therapie mit Stimulamzien gibt. Nach dem Motto erst Präparat xy bis soundso viel dann erst Präparat ab .... Woher beziehen die Ärzte denn ihr Wissen? Beipackzettel? Fortbildung durch Pharma? Fortbildung über Kongresse? Das scheint so unterschiedlich gehandhabt zu werden.
Zitat von Mariols im Beitrag #36Woher beziehen die Ärzte denn ihr Wissen?
Das weiß ich nicht. Fortbildung durch andere Ärzte (zB Qualitätszirkel), Vorträge, Fortbildung durch Pharma, Erfahrungsberichte und Hinweise aus den Fachinformationen ...
Zitat von Mariols im Beitrag #36Ich dachte, ob es so etwas konkret und detailliert für die Therapie mit Stimulamzien gibt.
Schön wärs! Es zeichnet sich aber eine "allgemeine" Vorgehensweise ab, nach der die Mehrheit offenbar vorgeht (was sich in etwa durch Preis und Verfügbarkeit erklären lässt). Eine Zusammenstellung findest du hier: Medi- und Dosisfindung.
Qualifizierte Ärzte ahnen oft, welches Medi bei welchem Kind die besten Chancen hat, und beginnen damit. Passt nicht immer, aber immer öfter.
Manche Ärzte haben ihr "eigenes System", das früher oder später auch zum passenden Medikament führt; die Ungeduldigen unter ihnen geben oft schon nach dem zweiten oder dritten Medikament auf und wechseln den Wirkstoff.
Und dann gibt es noch die, die im Nebel stochern. Sorry, das soll keine Ärzteschelte sein. Es ist nur die Folge mangelhafter Fortbildung. Man darf dabei nicht vergessen, dass es auch noch andere Krankheiten und Störungen gibt, zu denen man sich als Arzt auch fortbilden muss und dass die ADHS in keiner Ausbildung wirklich enthalten ist. Blöd ist nur, dass die dann schon nach dem ersten oder zweiten Versuch aufgeben und den Wirkstoff wechseln.
Nein, ich bekomme kein Geld dafür, dass ich zuerst bis zu zehn MPH-Tests empfehle, bevor der Wirkstoff gewechselt wird. Nach MPH gibt es noch genau vier Möglichkeiten, dann ist Ende der Fahnenstange.