Tipps gegen Lernfrust gesucht

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22.02.2017 14:56 (zuletzt bearbeitet: 22.02.2017 15:01)
#11
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Zitat von Zottel im Beitrag #10
ich könnte vermutlich einen Kilometer zum Thema Schule + ADHS schreiben...

Bloß einen, Zottel?

Zitat von Zottel im Beitrag #10
Wenn mit wenig Struktur unterrichtet wird, wird es für das Kind noch anstrengender.

... noch anstrengender bis nahezu unmöglich.

Zitat von Zottel im Beitrag #10
Ideal wäre für unsere Kids Frontalunterricht, Zweiertische, klare Aufgabenstellung mit Zeitvorgabe und Kontrolle/ bzw. sofortige Rückmeldung durch den Lehrer.

sternschnuppe, hast du Informationen darüber, wie das an der weiterführenden Schule gehandhabt wird? Du schriebst Privatschule. Da ist ja dann noch Hoffnung. Oder verwechsle ich da grad die Kinder ?

Was wir brauchen sind ein paar Verrückte; denn seht nur, wohin uns die Normalen gebracht haben. (George Bernard Shaw)


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22.02.2017 16:36
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#12
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Zitat
Zitat von Zottel im Beitrag #10
ich könnte vermutlich einen Kilometer zum Thema Schule + ADHS schreiben...


Zitat
Bloß einen, Zottel?



Okay, okay... vermutlich würden die Stellen auf meinem Taschenrechner nicht ausreichen...


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22.02.2017 17:19 (zuletzt bearbeitet: 22.02.2017 17:24)
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#13
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Schau mal, Thread zum Thema "verautomatisieren" (Mathe):

Großes 1x1 ab wann muss es sitzen/ wie weit?

und hier:

Drei Schulleistungsprobleme

Susannes Buchvorschlag war mir dabei übrigens eine große Hilfe... allerdings war es bei
uns gerade andersrum . Sohni lernt nicht in Bildern. Er ist der auditive Lerntyp.
Alles visuelle brachte ihn total durcheinander. Er hatte eine visuelle Wahrnehmungsstörung...

... Du musst also den Kanal Deiner Tochter finden, auf dem Sie am leichtesten lernt...


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22.02.2017 18:39 (zuletzt bearbeitet: 22.02.2017 18:41)
avatar  Zottel
#14
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Sorry, dass ich in Etappen schreibe - aber ich muss meine Steuererklärung fertig bekommen

Frustrationstoleranz:

Ja, die ist bei unseren Kids sehr gering. Mein Ableger hatte zu Grundschulzeiten gleichzeitig
einen ziemlich hohen Perfektionsanspruch an sich selbst. Er konnte früher auch sehr schlecht
ertragen, wenn die Lehrkraft Fehler angestrichen hat. Das hat sich zum Glück inzwischen "ausgewachsen".

Unsere Kids sind im "Hier und Jetzt". Sie lernen sehr schlecht aus Erfahrung. Einfach weil sie in einem
anderen Kontext schlecht transferieren können bzw. weil sie die "Alterfahrung" schlichtweg vergessen haben.
D.h. sie haben Probleme mit der Umsicht, Einsicht und Weitsicht. Das Kind steht sich im Grunde selbst im
Weg und "bockt".

So wie Du mit Töchterchen lernst (Karteikarten) finde ich super. Sie weiß, dass sie Probleme hat. Es fällt
Ihr schwer zu lernen, deshalb versucht sie zu vermeiden. Wenn sie "bockt" nicht drauf einsteigen. Dem Kind
keine Bühne bieten. Ankündigen, Einfordern, Kontrollieren. Liebevoll konsequent. Ich weiß, das kostet eine
Menge Kraft. Immer ein kleines bisschen mehr einfordern, als das Kind freiwillig tun möchte.

Nicht nur das Ergebnis loben, sondern vor allem auch die Anstrengungsbereitschaft.

Mein Sohn hatte in Mathe auch eine Teilleistungsschwäche. Es war für ihn ein hartes Stück Arbeit sie zu überwinden.
Ohne meine Unterstützung wäre er da aber leider wohl nicht rausgekommen (Vermeidungshaltung und so...).

Du schreibst Töchterchen kommt auf die Mittelschule. Ist eine Mittelschule = eine Realschule?
Ich vermute ihr wohnt in Bayern. Da ist die 4. Klasse Grundschule ja der absolute Wahnsinn ("Grundschulabi").

Bezüglich Klassenwiederholung: auf der weiterführenden Schule wird die Latte höher gelegt. D.h. es wird
für Deine Tochter unter Umständen ziemlich schwierig, den 3er-Schnitt halten zu können. Wenn Du das Gefühl
hast, dass sie größere Stofflücken hat, würde ich tatsächlich über eine Klassenwiederholung nachdenken.
Spätestens ab Klasse 6 wird es sehr schwierig, bestehende Lücken zu schließen.


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22.02.2017 19:28
avatar  lupa
#15
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In unserem ADHS - Werkzeugkoffer gibt es auch einige Tipps zum Thema "lernen":

ADHS-Werkzeugkoffer (3)

Mir hat damals das Buch "Lernen mit ADS - Kindern" von A. Born und C. Oehler sehr geholfen. Viele praktische Tips und Ideen.

LG
lupa

Earth is flat, pigs can fly and ADHD doesn't exist..

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22.02.2017 20:37 (zuletzt bearbeitet: 22.02.2017 20:37)
avatar  Zottel
#16
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Zitat
Mir hat damals das Buch "Lernen mit ADS - Kindern" von A. Born und C. Oehler sehr geholfen.
Viele praktische Tips und Ideen.



Das Buch finde ich auch sehr empfehlenswert.

Hab gerade gesehen, dass meine Texte eine "interessante" Formatierung haben... leider haben sich auch
einige Fehlerchen eingeschlichen. Sorry, war in Eile...


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23.02.2017 00:01 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2017 07:09)
#17
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Liebe Zottel,

vielen lieben Dank für Deine ausführliche Antwort und auch allen anderen Danke. Ihr seid echt klasse hier.
Ich werde das alles morgen nochmal ganz in Ruhe lesen und mir die Links und die empfohlenen Bücher anschauen.
Auf jeden Fall helfen mir Eure Beiträge sehr dabei, mein Kind und ihre Verhaltensweisen besser zu verstehen.
Sehr aufschlussreich war für mich auch der Hinweis, dass bei Kindern mit ADHS die Phase, in der Phantasie und Wirklichkeit noch vermischt werden länger andauert(hab den Fachbegriff vergessen). Es kommt nämlich bei meiner Tochter immer noch oft vor, dass sie beim Erzählen von der Wahrheit abschweift und etwas ausgedachtes hinzufügt...

Für heute muss ich erstmal den Termin beim SPZ verdauen. Der Termin war seit ca. einem halben Jahr geplant. Ich hatte mich dank Eurer Hilfe recht gut auf das Thema Medikation vorbereitet. Ja und dann... wurde mir bei der Ankunft (ca. 100km Fahrtweg) mitgeteilt, die Ärztin sei schon längere Zeit krank und werde wohl auch nicht wiederkommen. Bedeutet für uns: Da wir erst neu ans SPZ gewechselt sind, wird meine Tochter dort nicht weiterbehandelt. Nach dieser Info war ich erstmal platt. Meine Tochter wurde überhaupt nicht untersucht, obwohl die Regeluntersuchung anstand. Neues Rezept fürs bisherige Medi - auch nicht möglich. Wir hatten lediglich einen Termin bei der Psychologin. Die hat sich zwar viel Zeit für uns genommen. Zum Thema Medikation konnte sie allerdings gar nichts sagen.
Ich habe die Psychologin auch auf das Thema Lernschwierigkeiten angesprochen. Sie hat mich daraufhin daran erinnert, das meine Tochter neben der ADHS auch eine Lernschwäche hat. Besonders ausgeprägt in den Bereichen Sprachverständnis und logisches Denken. In den beiden Bereichen hatte sie beim Havik IV - Test nur 79 erreicht. Im Durchschnitt liegt ihr IQ bei 87. (Ich traue diesen Tests ja nur eingeschränkt. Aber da es genau die Bereiche sind, bei denen sie dabei schlecht abgeschnitten hat, in denen wir auch tatsächlich die größten Schwierigkeiten haben... Wird wohl doch was dran sein.)
Die Psychologin meinte, es wird wohl schwer werden in den höheren Klassenstufen. Es sei eine erstaunliche Leistung, dass Tochter bisher Dreien hat. Eine Wiederholung der Klasse 4 hält sie aber nicht für sinnvoll.
Gegebenenfalls könnte man versuchen, ob sie einen Nachteilsausgleich bekommen kann.

Wir werden jedenfalls dran bleiben. Zum Glück findet bei uns überwiegend Frontalunterricht statt. Die Strukturierung könnte allerdings in allen Fächern deutlich besser sein. Es wird ständig von einem Thema zum anderen und wieder zurück gewechselt. Brauchbare Mitschriften sind auch selten. Ich sehe in ihren Heften oftmals selbst kaum durch. Auch die Methodenvielfalt in Mathe finde ich total verwirrend für die Kinder. Ich habe bisher immer versucht, mit ihr eine Methode einzuüben und dabei sind wir dann auch konsequent geblieben. Dadurch klappen zumindest die Grundrechenarten recht gut. Schwieriger wird es, wenn ums Anwenden geht. Ich hoffe da sehr auf die Dyskalkulie-Therapie. Sie hat dadurch schon gute Fortschritte gemacht.

Über die Unterrichtsmethoden der weiterführende Privatschule (Mittelschule = Realschule) habe ich mich schon erkundigt. Es klang eigentlich recht gut, was mir da gesagt wurde. Auch überwiegend Frontalunterricht, wenig Freiarbeit und angeblich Rücksichtnahme auf die individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder. Ich hoffe mal...

Morgen muss ich mich erstmal ans Telefon hängen und einen neuen Arzt finden, der die Medikation für mein Kind übernimmt. In meiner Gegend herrscht leider chronischer Ärztemangel auf dem Gebiet. Unsere Kinderärztin wusste zu berichten, dass auch in der in meinem Wohnort ansässigen Institutsambulanz gerade die einzige Ärztin (bei der wir vorher waren) für längere Zeit ausgefallen ist. Keine Vertretung, kein Nachfolger in Sicht. Es hängen also noch mehr Kinder in der Luft. Katastrophe...

Oh je, schon gleich zwölf. Ich wollte doch eigentlich nur eine kurze Antwort schreiben. Jetzt ruft aber dringend das Bett.

Liebe Grüße von der sternschnuppe


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23.02.2017 10:47 (zuletzt bearbeitet: 23.02.2017 10:55)
avatar  Zottel
#18
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Zitat
Ich habe die Psychologin auch auf das Thema Lernschwierigkeiten angesprochen. Sie hat mich daraufhin daran erinnert, das meine Tochter neben der ADHS auch eine Lernschwäche hat. Besonders ausgeprägt in den Bereichen Sprachverständnis und logisches Denken. In den beiden Bereichen hatte sie beim Havik IV - Test nur 79 erreicht. Im Durchschnitt liegt ihr IQ bei 87. (Ich traue diesen Tests ja nur eingeschränkt. Aber da es genau die Bereiche sind, bei denen sie dabei schlecht abgeschnitten hat, in denen wir auch tatsächlich die größten Schwierigkeiten haben... Wird wohl doch was dran sein.)
Die Psychologin meinte, es wird wohl schwer werden in den höheren Klassenstufen. Es sei eine erstaunliche Leistung, dass Tochter bisher Dreien hat.



Unter diesen Vorraussetzungen würde ich mir den Wechsel auf eine Realschule wirklich sehr gut überlegen.
Ich fürchte, Deiner Tochter wird auf Dauer unter Umständen "die Luft ausgehen". Wenn sie jetzt bereits
sehr um eine 3 kämpfen muss, wird es höchstwahrscheinlich in den Folgejahren sehr, sehr anstrengend
für Dein Mädchen. Erfolgserlebnisse sind für unsere Kids sehr wichtig...

Zitat
Über die Unterrichtsmethoden der weiterführende Privatschule (Mittelschule = Realschule) habe ich mich schon erkundigt. Es klang eigentlich recht gut, was mir da gesagt wurde. Auch überwiegend Frontalunterricht, wenig Freiarbeit und angeblich Rücksichtnahme auf die individuellen Lernvoraussetzungen der Kinder. Ich hoffe mal...



Frontalunterricht hört sich gut an. Die Frage ist aber: passt der Stoffplan der Realschule zu Deinem Kind.
Hat Dein Kind die Chance auf Erfolgerlebnisse? Die Anforderungen auf der Realschule steigen.
Das Aufgabenformat ändert sich. Hat Dein Kind da noch Luft? Oder gerät sie da in ein "Hamsterrad"?

Versuch doch mal in Erfahrung zu bringen, mit welchen Büchern ab Klasse 5 gearbeitet wird (ISBN-Nr.).

Bei den meisten Schulbuchverlagen gibt es die Möglichkeit, die Schulbücher online durchzublättern. Du
scheinst die Probleme Deiner Tochter ja ziemlich gut zu kennen. Schau Dir das Aufgabenformat an - ich
denke Du kannst ganz gut einschätzen, ob sie damit überfordert ist oder nicht


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23.02.2017 12:29
#19
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Hallo Zottel,

ich hab grad nochmal Google befragt. Meine Aussage Mittelschule = Realschule war wahrscheinlich falsch.
In Sachsen gibt es nach der Grundschule nur zwei mögliche Bildungsgänge: Gymnasium oder Oberschule (seit 2013 neuer Begriff Oberschule statt Mittelschule) also Oberschule = Mittelschule
An der Oberschule können folgende Abschlüsse erworben werden:
Hauptschulabschluss: Teilnahme an einer besonderen Leistungsfeststellung und erfolgreicher Abschluss der Klassenstufe 9
Qualifizierender Hauptschulabschluss: Erreichen guter Noten im Rahmen des Hauptschulabschlusses
Realschulabschluss: Erfolgreicher Abschluss der Klassenstufe 10 und bestandene Prüfung

Da Gymnasium nicht in Betracht kommt, haben wir also nur die Möglichkeit öffentliche Oberschule (bei uns dreizügig, sehr große Klassen bis 30 Schüler) oder die private Mittelschule mit deutlich kleineren Klassen und hoffentlich etwas individuellerer Förderung. Lehrpläne und Schulbücher sind weitgehend gleich, da vom Land Sachsen vorgegeben auch für die private Schule. Ich habe mich da schon erkundigt.

Ansonsten käme nur noch die Förderschule in Betracht und ich würde es eben doch gerne erst einmal weiterhin mit der Regelschule probieren. Nachteilsausgleich könnten wir, falls es in manchen Fächern gar nicht klappt ggf. ja auch beantragen.

Aus derzeitiger Sicht (auch aus Sicht der jetzigen Klassenlehrerin) ist die private Mittelschule für mein Kind der bestmögliche Weg. Und dann müssen wir mal weitersehen.


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23.02.2017 13:18
avatar  Zottel
#20
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Zitat
Ansonsten käme nur noch die Förderschule in Betracht und ich würde es eben doch gerne erst einmal weiterhin mit der Regelschule probieren.



Natürlich! Versuch macht klug

Zitat
Aus derzeitiger Sicht (auch aus Sicht der jetzigen Klassenlehrerin) ist die private Mittelschule für mein Kind der bestmögliche Weg. Und dann müssen wir mal weitersehen.



Ja, Du scheinst an alles gedacht zu haben! Große Klassen sind der Horror für unsere Kids. So könnt Ihr das
Problem umschiffen.


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